Wie erkennt man Pertussis?
Aber wie erkennt man Pertussis (Keuchhusten) überhaupt? Die Erkrankung kann über mehrere Wochen bis Monate andauern. Die typische Erstinfektion verläuft in drei Stadien: Das Stadium Catarrhale dauert ein bis zwei Wochen und ist durch erkältungsähnliche Symptome wie Husten oder Schnupfen gekennzeichnet. Die Patienten haben kein oder nur leichtes Fieber. Im Stadium convulsivum (Dauer 4 bis 6 Wochen) kommt es zu den klassischen Keuchhustensymptomen: anfallsartige Hustenstöße, gefolgt von einem Gefühl des Ziehens beim Einatmen. Das typische Keuchen oder Juchzen entsteht durch die plötzliche Inspiration gegen eine geschlossene Glottis am Ende des Anfalles. Weitere typische Anzeichen von Pertussis sind das Hervorwürgen von zähem Schleim und Erbrechen während oder am Ende einer Hustenattacke. Die Hustenanfälle treten manchmal gehäuft nachts auf. Fieber haben die Patienten und Patientinnen nur leicht oder gar nicht. Tritt Fieber auf, so spricht das gegen einen Keuchhusten, es könnte aber auch eine Superinfektion vorliegen. Beim letzten Stadium, dem Stadium decrementi, das circa sechs bis zehn Wochen andauert, klingen die Hustenanfälle ab.
Doch Jugendliche, Erwachsene und geimpfte Kinder zeigen nicht immer die typischen Symptome, sondern haben langandauernden Husten ohne oder nur mit vereinzelten Kardinalzeichen. Auch bei Säuglingen findet man häufig untypische Krankheitsverläufe, hier stehen als Symptomatik nicht selten Apnoen im Vordergrund. Säuglinge haben zudem das höchste Risiko für schwerwiegende Komplikationen (wie zum Beispiel Pneumonie) und Krankenhausaufenthalte. Ein hoher Anteil aller Krankenhausbehandlungen und fast alle Todesfälle betreffen junge, ungeimpfte Säuglinge unter sechs Monaten.
Eine sichere Diagnose des Keuchhustens erfolgt durch Labordiagnostik eines tiefen Rachenabstrichs. Zur Therapie wird eine Antibiose durchgeführt. Präventiv ist eine Impfung verfügbar. Für Säuglinge empfiehlt die STIKO drei Teilimpfungen, die im Alter von zwei, vier und elf Monaten gegeben werden sollen. Für Kinder und Jugendliche sollte je eine Auffrischungsimpfung mit fünf bis sechs Jahren und mit neun bis 16 Jahren erfolgen. Erwachsene sollten im Rahmen einer fälligen Impfung gegen Tetanus und Diphterie einmalig eine Keuchhusten-(Auffrischungs-)Impfung erhalten. Für Schwangere wird eine Keuchhusten-Impfung am Anfang des letzten Drittels jeder Schwangerschaft (ab der 28. Woche) empfohlen. Auch engen Kontaktpersonen von Säuglingen wird die Keuchhusten-Impfung empfohlen, wenn die letzte Impfung länger als zehn Jahre zurückliegt.
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