Wie alle Tetracycline führt Doxycyclin unter Sonnenbestrahlung sehr häufig zu phototoxischen Reaktionen auf der unbedeckten Haut. Die Symptome sind Erytheme wie beim Sonnenbrand, Hautödeme und Blasenbildung. Seltener können dabei auch die Nägel von Verfärbungen oder Nagelablösungen betroffen sein. Solarien und Sonnenbaden im Freien sollten daher während einer Therapie mit Doxycyclin vermieden werden. Auch nicht-allergische Hautausschläge treten häufig auf. Allergische Reaktionen unter Doxycyclin sind ebenfalls häufig, äußern sich jedoch seltener in Hautreaktionen als bei den Betalactamen. Hypotonie, Angioödeme, Ödeme oder Tachykardie sind hier typische Symptome. Bei schweren, akuten Überempfindlichkeitsreaktionen ist Doxycyclin sofort abzusetzen. Zwischen den einzelnen Tetracyclinen besteht meist eine Kreuzallergie.
Kopfschmerzen und Übelkeit sind als Nebenwirkungen häufig. In seltenen Fällen können sie auf eine gutartige und reversible Steigerung des Gehirndrucks hinweisen. In der Aknetherapie gilt es zu beachten, dass diese Nebenwirkung auch bei Retinoiden auftritt. Mit den beiden Wirkstoffgruppen sollte daher keinesfalls parallel, am besten mit zeitlichem Abstand therapiert werden. Auch Sehstörungen werden in der Fachinformation als Nebenwirkung von Doxycyclin aufgeführt – zwar als sehr selten, dennoch sollten Patienten angewiesen werden, während der Therapie beim Autofahren und beim Führen schwerer Maschinen vorsichtig zu sein.
Wird Doxycyclin länger als drei Wochen eingenommen, sollten Blut-, Leber- und Nierenparameter überwacht werden. Hintergrund sind gelegentliche Blutbildveränderungen (Leukozytosen, Thrombozytopenie, Neutropenie u. a.) sowie seltene Leber- und Nierenschädigung unter der antibiotischen Therapie. Bei Patienten, die orale Antikoagulanzien einnehmen, sollten die Gerinnungsparameter überprüft und die Dosis falls nötig angepasst werden.
Doxycyclin wird einmal täglich in Dosen von 100 bis 200 mg eingenommen. Die Resorption aus dem Magen-Darm-Trakt wird durch Komplexbildung mit zwei- oder dreiwertigen Kationen vermindert. Bei der Einnahme sollte daher ein zeitlicher Abstand von zwei bis drei Stunden zu entsprechenden Arzneimitteln oder Nahrungsmitteln eingehalten werden. Betroffen sind Präparate mit Calcium, aber auch Milch, Milchprodukte und mit Calcium angereichte Fruchtsäfte, und Magnesium einschließlich Magnesium-haltiger Antazida. Weitere Mineralstoffe, die nicht gleichzeitig eingenommen werden sollten, sind Aluminium, Zink, Eisen und Selen. Auch medizinische Kohle, Colestipol und Colestyramin stören die Resorption des Antibiotikums. Doxycyclin sollte unter Vermeidung der oben genannten Nahrungsmittel morgens mit dem Frühstück, alternativ mit einer anderen Mahlzeit eingenommen werden, um das Risiko von Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt zu minimieren. Keinesfalls sollte die Einnahme abends vor dem Schlafen erfolgen, da Doxycyclin die Speiseröhre schädigen kann. Aus diesem Grund ist auch die Einnahme mit einem großen Glas Wasser wichtig.
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