Pharmacon-Eröffnung in Schladming

Hoffmann: Die Pharmazie sichtbarer machen!

Die Stärkung der Apotheken, eine angemessene Honorierung und endlich eine neue Approbationsordnung waren Schlagworte der Rede von Armin Hoffmann, mit der er den Pharmacon in Schladming eröffnete. Der neue BAK-Präsident möchte seine Amtszeit nutzen, um die Pharmazie zu stärken.

Hoffmann: Die Pharmazie sichtbarer machen!

In seiner Rede zur Eröffnung des Fortbildungskongresses Pharmacon am gestrigen Sonntag fasste Armin Hoffmann, neuer Präsident der Bundesapothekerkammer, die politische Ausgangslage für seine Amtszeit zusammen. Die noch im Amt befindliche Bundesregierung habe ihre Zusagen aus dem Koalitionsvertrag nicht eingehalten, man habe drei Jahre Stillstand zu verzeichnen. Als minimalen Schritt nach vorn führte Hoffman die Abschaffung der Präqualifizierung an, das sei aber ohnehin schon lange überfällig gewesen

Doch einen großen Erfolg dürfe die Apothekerschaft sich zuschreiben: „Wir haben es geschafft, dass das Apothekenreformgesetz nicht den weiteren Gesetzgebungsprozess erreicht hat! Dafür möchte ich Ihnen allen danken. Weiter so, bitte! Wir haben die Apotheke ohne Apothekerin oder Apotheker verhindert!“ lobte Hoffmann den Einsatz und die Protestaktionen der Apothekerschaft im vergangenen Jahr. Er betonte jedoch, dass die Diskussionen um solche und ähnliche Modelle sicher weitergehen würden. Daher müsse man die Zeit nutzen, bis die neue Regierung im Amt ist, um sich zu sortieren und stark für die Zukunft aufzustellen.

Pharmazie stärken, mehr Zeit für den Heilberuf

Seine Amtszeit möchte Hoffmann dafür nutzen, die Pharmazie zu stärken, dafür stehe auch der gesamte BAK-Vorstand. Man habe sich neu sortiert und Gremien verkleinert, um Entscheidungen schneller treffen zu können. Das sei wichtig, um in Zukunft schneller und effektiver zu handeln.

Einen wichtigen Punkt sieht Hoffmann darin, die Pharmazie sichtbarer zu machen. Die Rolle des Apothekers als Heilberufler müsse viel mehr nach außen gebracht werden.

„Wir leisten so viel in der Mitte der Gesellschaft, das muss sichtbar gemacht werden!“

Armin Hoffmann bei der Pharmacon-Eröffnung 2025

Für die Zukunft sei es nötig, Regularien zu flexibilisieren und zu modernisieren, Bürokratie abzubauen sowie Prozesse außerhalb der heilberuflichen Tätigkeiten zu automatisieren und zu depersonalisieren. Den Pharmazeuten müsse mehr Zeit für die Tätigkeit als Heilberufler bleiben, forderte Hoffmann. Durch effizienteren Einsatz der Apothekenteams müssen Freiräume geschaffen werden, in denen sich das pharmazeutische Personal wieder mehr um den Patienten kümmern kann. Dies sei auch eine Maßnahme, um die Vor-Ort-Apotheke als Arbeitsplatz wieder attraktiver zu machen und Nachwuchs zu gewinnen. Genauso wichtig sei eine Honorierung, die es wieder möglich macht, auskömmlich und mit Spaß in der Apotheke zu arbeiten – auch damit werde der Arbeitsplatz attraktiver für den Nachwuchs, so der BAK-Präsident.

Wann kommt die neue Approbationsordnung?

Zwei weitere Themen liegen Hoffman am Herzen: Er sehe es als ureigenste Aufgabe der BAK, die Sektorengrenzen innerhalb der Pharmazie zu überwinden. Die Akteure der unterschiedlichen pharmazeutischen Berufsfelder müssten zum Wohle der Patienten besser zusammenarbeiten. Und die neue Approbationsordnung müsse nun endlich in Kraft treten. Sie läge nun seit 1 ½ Jahren im Bundesgesundheitsministerium, ohne dass etwas passiere. Gleichzeitig dankte Hoffmann allen, die bei der Erstellung mitgewirkt hatten.

Zusammenspiel von BAK, Abda und DAV

Der BAK-Präsident setzt auf ein gutes Zusammenspiel von BAK, Abda und DAV, um einerseits die Pharmazie zu stärken und andererseits eine Verbesserung der Honorierung zu erreichen. Die drei Player müssten sich geschickt in der Politik einbringen: „Einer fordert, einer verhandelt, einer schließt Kompromisse“. Man müsse gemeinsam auftreten und die Weichen für die Apotheke der Zukunft stellen, so Hoffmann.