Fortbildungen
Gut gepunktet
Peter Ditzel | Wissenschaft und Wirtschaft, Politik und Recht, Kommunikation und Meinungsaustausch – mit diesen Schlagwörtern lässt sich die Interpharm 2012, die vom 9. bis 11. März im Congress Center Messe in Frankfurt stattfand, umschreiben. Der kompakte pharmazeutische Fortbildungskongress im Vorfrühling bot die Plattform für Spitzenvorträge und -diskussionen. Die Interpharm war das Forum, auf dem sich knapp 3000 Teilnehmer, Apothekerinnen und Apotheker, PTA, Pharmaziestudierende und PKA, trafen, um sich fortzubilden, zu lernen, zu kommunizieren und zu diskutieren.
Verhältnis zu Kassen auf dem Tiefpunkt
"Kassensturz: Apotheker und Krankenkassen – Gegner, Partner, Opfer, Täter?" So lautete der Titel das Vortrages von Prof. Dr. Andreas Kaapke auf der Interpharm in Frankfurt. Das Fazit des bekannten Apotheken-Ökonomen fiel klar und eindeutig aus: Die gesetzlichen Krankenkassen sind "häufig Gegner und in erster Linie Täter". "Kommen Sie zur Einsicht", rief Kaapke den Kassenchefs zu.
Aufbruch in eine neue Welt
Für den Gesetzgeber ist die frühe Nutzenbewertung das Herzstück des zum 1. Januar 2011 in Kraft getretenen Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG). Mit ihr wird erstmals in die Preisbildung innovativer Arzneimittel eingegriffen. Arzneimittelhersteller und Krankenkassen betreten vollkommen neues Terrain. Sie müssen nun miteinander verhandeln – am Ende sollen "faire Preise" für die neuen Arzneimittel stehen.
Schlechter als zuvor
Nicht nur das Verhältnis der Apotheker zu den Krankenkassen ist angespannt. Auch zwischen Apothekern und Großhändlern kriselt es. Darüber diskutierten auf der Wirtschafts-Interpharm Phagro-Vorsitzender Dr. Thomas Trümper und Dr. Frank Diener von der Treuhand Steuerberatungsgesellschaft Hannover unter der Überschrift: "Apotheker und Großhandel nach dem AMNOG: Von der Alliance zur Mesalliance?" In einem Punkt waren sich beide einig: Sowohl Apothekern als auch Großhändlern geht es nach AMNOG schlechter als zuvor.
UniDAZ-Wissenschaftspreis
2012 für "Injizierbares Implantat"
Eine echte Premiere gab es auf der Interpharm 2012 am Sonntag zu feiern. Erstmals vergab die UniDAZ, das Studentenmagazin der Deutschen Apotheker Zeitung ihren Wissenschaftspreis für eine herausragende wissenschaftliche Arbeit, die im Rahmen des Pharmaziestudiums angefertigt wurde.AMNOG und die Folgen
Die Folgen des AMNOG bleiben das zentrale Thema für die wirtschaftliche Situation der Apotheken. Wie stark die Apotheken betroffen sind und wie vielfältig die Konsequenzen sind, machten die Steuerberater Doris Zur Mühlen und Axel Witte, beide Essen, bei der Wirtschafts-Interpharm deutlich. Sie zeigten Daten über die Ergebnisse des Apothekenbetriebs, stellten aber auch die Konsequenzen für die Zukunft und die Verkäuflichkeit von Apotheken dar. Trotz vieler Probleme sieht Witte gute Zukunftschancen für strategisch gut geführte Apotheken.
Nocebo – wer’s glaubt, wird krank
Was man erwartet, tritt eher ein. Ein Allgemeinplatz, in der Medizin bekannt als Placeboeffekt. Weniger bekannt, aber ebenso mächtig, ist der Zwilling des Placebos, das Nocebo. Es fristet ein Schattendasein. Dabei ist es ebenso wirksam – im Zerstörerischen. Was Mediziner und Apotheker über das Nocebo wissen sollten, trug auf amüsante Art der Journalist, Buchautor und Neurologe Dr. med. Magnus Heier zum Abschluss der Interpharm vor.
Neues zu Boni, Pick up und Retaxationen
Bereits zum dritten Mal fanden auf der Interpharm interessierte Pharmazeuten und Juristen beim ApothekenRecht-Tag zueinander. Dr. Christian Rotta, Geschäftsführer des Deutschen Apotheker Verlags und Herausgeber der Zeitschrift Arzneimittel&Recht, leitete die Teilnehmer durch ein sechsstündiges Programm. In ihrem Fachgebiet versierte Referenten erläuterten den neuesten Stand zu apothekenrelevanten Rechtsfragen und standen für Fragen bereit. Dabei ging es um Dauerbrenner wie Boni, Retaxationen und Pick up. Aber auch die neue Apothekenbetriebsordnung wurde beleuchtet. Zudem wurde der Frage nachgegangen, warum Apotheker in den Publikumsmedien immer wieder als Betrüger vorgeführt werden.
Gewohnheiten positiv nutzen
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – doch muss das immer negativ sein? Prof. Dr. Julius Kuhl, Leiter des Fachgebietes Differentielle Psychologie und Persönlichkeitsforschung am Institut für Psychologie der Universität Osnabrück, zeigte in seinem Festvortrag Wege auf, wie man Gewohnheiten kreativ nutzen kann, statt sich von ihnen beherrschen zu lassen.
Zehn Euro jeden Tag
"Mit zehn Euro sind Sie dabei, täglich – Minimum". So viel kostet die neue Apothekenbetriebsordnung jede Apotheke. Und darin ist noch nicht einmal der erwartete Mehraufwand der Apotheker für die Patientenberatung eingerechnet. Auf diesen Preis kam Dr. Reinhard Herzog in seinem Interpharm-Vortrag "Was kostet die ApBetrO – Ist sie wert, was sie kostet?"
Zum Erfolg verpflichtet
Das ABDA-KBV-Konzept stand bei einer Podiumsdiskussion der Wirtschafts-Interpharm im Mittelpunkt. Friedemann Schmidt, ABDA-Vize und Präsident der Sächsischen Landesapothekerkammer, und Dr. Sybille Steiner, Leiterin der Abteilung Arzneimittel bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), betonten die Vorzüge des gemeinsam entwickelten Versorgungsmodells für Chroniker. Gewohnt abgeneigt zeigte sich dagegen der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt. Aus seiner Sicht sollte die gesetzliche Fixierung des Modellvorhabens die Apotheker lediglich beruhigen, "weil sie vorher einmal nicht so erfolgreich in ihrer Lobbyarbeit waren".
Apotheker sparen sich zu Tode
"Die Apotheker sparen sich zu Tode. Sie müssen etwas tun, um aus dieser Falle herauszukommen." Mit diesem dramatischen Fazit rief der Unternehmensberater und Apothekenexperte Dr. Uwe Hüsgen als Fazit seines Vortrages "Vergütung der Apotheker: Anspruch und Wirklichkeit" auf der Wirtschafts-Interpharm dazu auf, energischer für die wirtschaftlichen Interessen der Apotheker zu kämpfen.
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Der Fortbildungskongress
Interpharm 2011 in Hamburg
Ein Bericht der DAZ-Redaktion
Fortbildung auf höchstem Niveau – dies bot der größte pharmazeutische Fortbildungskongress in Deutschland, die Interpharm, die vom 25. bis 27. März im Congress Center Hamburg stattfand. Aus über 50 Vorträgen, Seminaren und Diskussionsrunden konnten die Teilnehmer ihr individuelles Fortbildungsprogramm zusammenstellen. Das wissenschaftliche Programm befasste sich mit den Schwerpunkten Haut, Erkrankungen des ZNS, Beratung und Interventionen, Komplementäre Medizin und mit dem Thema Stress. Zum Nacharbeiten und für alle, die nicht auf der Interpharm dabei sein konnten, haben wir das Wichtigste aus den Vorträgen und Seminaren in dieser Ausgabe für Sie aufbereitet. Über die Wirtschafts-Interpharm haben wir bereits in unserer letzten Ausgabe berichtet (DAZ Nr. 13).Individuelle Dosierung und Medikationsfehler bei Kindern
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