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Arzneimittel und Therapie
Antiallergika: Heuschnupfen beginnt bereits im Kindesalter
Fast jedes dritte Kind in Deutschland leidet unter einer Allergie. Wenn im Frühjahr die Augen jucken und brennen, liegt der Verdacht nahe, dass das Kind allergisch auf Gräser-, Baum- oder Kräuterpollen reagiert. Erstmals stehen in diesem Frühjahr Augentropfen mit dem Wirkstoff Azelastin auch für Kinder zur Verfügung. Sie werden zweimal täglich angewendet und lindern die Beschwerden dann rund um die Uhr.
Das Antihistaminikum Azelastin lindert bereits nach der ersten Anwendung die akuten Beschwerden innerhalb von Minuten. Gleichzeitig haben die Augentropfen eine besonders lange Wirkdauer und verhindern für die nächsten zwölf Stunden die Ausschüttung weiterer allergischer Botenstoffe.
Symptome bei Kindern ernst nehmen
"Heuschnupfen-Symptome bei Kindern sollten immer ernst genommen und behandelt werden", sagt Roland Domann vom Deutschen Allergie- und Asthmabund (DAAB). Die juckenden Augen und die laufende Nase behindern nicht nur die Konzentrationsfähigkeit, z. B. in der Schule. Gefürchtet ist vor allem der "Etagenwechsel":
Wird der Heuschnupfen nicht behandelt, wandert die Allergie von den oberen Atemwegen hinunter in die Lunge und wird dort zu allergischem Asthma. Rund ein Drittel aller Pollenallergiker sind von dieser Entwicklung betroffen. Und: Je früher die Pollenallergie auftritt, desto größer ist das Risiko, später Asthma zu entwickeln. Besonders gefährdet sind Kinder, deren Eltern bereits unter Heuschnupfen leiden. 60 bis 80 Prozent von ihnen entwickeln ebenfalls allergische Symptome am Auge oder an der Nase. Zur Risikogruppe gehören auch Kinder, bei denen als Baby oder Kleinkind bereits eine Hautallergie, vor allem Neurodermitis, aufgetreten ist. Denn die allergische Veranlagung zeigt sich zunächst an Symptomen der Haut.
Häufig tritt der Heuschnupfen erst im Schulalter auf, aber ein Viertel der Pollenallergiker bemerkt schon vor dem vierten Lebensjahr die ersten Symptome. Eine Untersuchung in Süddeutschland Anfang der 90er-Jahre zeigte, dass im Alter zwischen sieben und neun Jahren der Anteil der Kinder mit Heuschnupfen von sechs auf acht Prozent stieg. Mit zwölf Jahren waren bereits 15 Prozent der Kinder betroffen.
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