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Wirtschaft
Die Stimmung steigt
APOkix-Monatsfrage: Was bringen digitale Rezeptsammelstellen?
Modernes Terminal statt Briefkasten: Ende Januar sind im baden-württembergischen Neidlingen und im saarländischen Heusweiler-Kutzhof die ersten digitalen Rezeptsammelstellen eingeweiht worden. Im Rahmen der Pilotprojekte der beiden 2000-Einwohner-Gemeinden können nun Rezepte mithilfe eines speziellen Gerätes eingescannt und an eine Apotheke verschickt werden. Die georderten Arzneimittel bringt die Apotheke dann zum Patienten.
Doch wie finden die Apotheker diese Idee? Das wollte das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln im Februar von rund 200 Apothekenleiterinnen und -leitern wissen. Die Apotheker zeigen sich gespalten: 48% bewerten den Einsatz digitaler Rezeptsammelstellen positiv (5,8% sehr gut, 42,1% eher gut) – 52% fällen ein negatives Urteil (34,7% eher schlecht, 17,4% sehr schlecht).
APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.
Vorteil schnelle Versorgung
Gefragt nach den konkreten Vorteilen einer solchen elektronischen Sammelstelle, sagen rund 50%, sie sorge für eine einfachere Versorgung auf dem Land. 41% nennen zudem die schnellere Verarbeitung von Rezepten, 40% die schnellere Zustellung der Arzneimittel. 34% der Befragten sagen jedoch, dass sie keine Vorteile in einer digitalen Rezeptsammelstelle sehen. 58% stimmen zudem der Aussage zu, dass digitale Rezeptsammelstellen ein wichtiges Instrument sind, mit dem Vor-Ort-Apotheken dem Versandhandel die Stirn bieten können.
Den von einigen erkannten Vorteilen stehen aber auch Herausforderungen gegenüber. So sind drei Viertel der Befragten der Meinung, dass es insbesondere für ältere Patienten schwierig ist, die Automaten zu bedienen. Ungefähr ebenso viele finden, dass die Kosten für die digitalen Sammelstellen in keiner Relation zu den positiven Effekten stehen.
Konjunkturindex erholt sich
Sehr positiv entwickelte sich im Februar der Apotheken-Konjunkturindex. Die befragten Apothekenleiter bewerteten nicht nur ihre aktuelle, sondern auch ihre in den kommenden zwölf Monaten erwartete Geschäftslage deutlich besser als im zurückliegenden Jahr. Der Index für die aktuelle Geschäftslage kletterte auf einen Wert von 98,7 Punkten und liegt damit nur knapp unterhalb der neutralen 100-Punkte-Marke, bei der sich die positiven und negativen Einschätzungen die Waage halten. Der Index erreicht damit den Höchstwert der vergangenen zwölf Monate. Auch der Index für die erwartete Geschäftslage verbesserte sich und stieg auf 70,4 Indexpunkte. Das entspricht einem Plus von 15,9 Punkten im Vergleich zum Vorjahresmonat – und ist ebenfalls der Höchstwert der letzten zwölf Monate. |
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