Ein Fall für die Medikationsanalyse
Seit mehreren Jahren hält sich die epidemiologische Erkenntnis, dass schätzungsweise jeder Dritte der über 65-Jährigen mindestens einmal pro Jahr stürzt [1, 2]. Ebenso ist bekannt, dass die Sturzinzidenz mit zunehmendem Alter weiter steigt. Bei den Senioren über 80 kommt schon jeder Zweite jährlich zu Fall. Die genannten Sturzraten beziehen sich dabei wohlgemerkt auf Personen, die im häuslichen Umfeld, also weitestgehend selbstständig, leben. Dramatischer sieht die Situation bei Pflegeheimbewohnern aus. Hier soll mehr als jeder Zweite mindestens einmal jährlich einen Sturz erleiden, mit deutlicher Tendenz zu mehreren Sturzereignissen pro Person und Jahr [3]. Schätzungen zufolge verzeichnet man jedes Jahr in Deutschland insgesamt fünf bis sechs Millionen Stürze bei älteren Personen [4]. Frauen stürzen dabei häufiger als Männer gleichen Alters [4] und erfahren eher sturzbedingte Verletzungen [5]. Insbesondere Personen mit Pflegebedarf haben ein hohes Frakturrisiko [6].