Kossendeys Videobotschaft

„Wahnsinnig sauer“

Stuttgart - 20.10.2015, 16:10 Uhr

Ann-Katrin Kossendey liest Minister Gröhe und der ABDA die Leviten. (Screenshot: Youtube)

Ann-Katrin Kossendey liest Minister Gröhe und der ABDA die Leviten. (Screenshot: Youtube)


Kossendey is back. Mit ihrem neuen emotionalen Video auf Youtube liest die Apothekerin aus dem niedersächsischen Wiefelstede Bundesgesundheitsminister Gröhe gehörig die Leviten. Auch die ABDA bekommt ihr Fett ab.

Ann-Kathrin Kossendey aus der Ammerland-Apotheke in Wiefelstede hat bereits vor zwei Jahren in mehreren Videoclips die Berufs- und Gesundheitspolitik kritisiert. Nun ist es wieder so weit, dass sie ihrem Ärger auf diese Weise Luft macht.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe sei es gelungen, so die engagierte Apothekerin in ihrem Videoclip, auf Anstoß der EU den Berufsstand der Apotheker „ganz fix und schnell mal in zehn Punkten zusammenzufassen –  Wahnsinnsleistung!“ Denn die ABDA habe über einem Jahr am Perspektivpapier gearbeitet, „um mit vielen Sätzen und vielen Worten unseren Berufsstand neu zu  definieren. Und zukunftsorientiert auszurichten. Und da kommen Sie auf der Überholspur und zack haben sie das Ruckzuck fertig in zehn Punkten“, so Kossendey, „Herr Gröhe, das ist ganz gründlich in die Hose gegangen, das will ich Ihnen heute mal sagen.“

Kein Respekt vor der täglichen Leistung der Apotheker als Heilberufler 

Die Apothekerin findet es „unheimlich schlimm, wie ein Minister einen Berufsstand mal eben mit einem Handschlag degradiert. Sie degradieren uns, die wir Heilberufler sind, zu einem einfachen Krämer, zu einem kleinen Händler, und was sie noch mit eingeschlossen haben: die kleine Labormaus darf auch noch dabei sein.“ Ann-Katrin Kossendey fragt den Minister: „Wissen Sie eigentlich, was wir jeden Tag leisten für die Gesellschaft?"

Der Minister schreibe auf seiner Homepage, dass seine Politik in christlichen Werten verwurzelt sei und die Würde des Menschen unantastbar sei. „Ganz ehrlich, Herr Gröhe, so die Apothekerin, „wenn das so ist, dann hätten sie zumindest einmal mit einem Apotheker überhaupt darüber sprechen sollen. Das ist doch normal, wenn ich den Berufsstand einer ganzen Gruppe definiere, dass ich mich mit denen zumindest mal zusammensetze und mal kurz mit denen spreche.“

Was Kossendey auch „wahnsinnig sauer“ macht: Auf seiner Homepage schreibe er über seine eigene Gesundheitspolitik, dass er überzeugt sei von der hohen Qualität des deutschen Gesundheitssystems. Das allerdings sei nicht des Ministers Leistung oder die seiner politischen Kollegen, sondern die Leistung derer, die jeden Tag in diesem Gesundheitssystem arbeiten – „und da gehören die Apotheker definitiv dazu und zwar als Heilberufler, nicht als einfache Kaufleute!“.

Kossendey fragt auch, wo die Apotheker beim Medikationsplan bleiben: „Wie dumm ist es denn, wenn man gute Gesundheitspolitik machen will, die Leute zu degradieren und herauszunehmen, die sich am besten auskennen?“

Wo ist eigentlich der ABDA-Pressesprecher?

Die Apothekerin rechnet allerdings auch mit der ABDA, „unserer wunderprächtigen Standesvertretung“, ab: „Vielleicht haben wir uns nicht laut genug präsentiert. Haben wir jetzt eigentlich einen neuen Pressesprecher? Ist da irgendwo einer?“ fragt Kossendey und meint, dass er sich wohl lieber lustige Quiz-Apps auszudenken scheint.

Am Ende ihres siebenminütigen Videos ruft die Apothekerin Politik und Standesvertretung auf, dem Verfall im Gesundheitssystem endlich entgegenzutreten.  

Zum Video gelangen Sie hier.


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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