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Prävention von Demenz
Einnahme von Statinen nutzt wohl nichts
Vaskuläre Risikofaktoren einschließlich hoher Cholesterinspiegel erhöhen das Risiko für eine Demenz. Insofern liegt ein präventiver Einsatz von Statinen bei entsprechend gefährdeten älteren Personen nahe. Belegen lässt sich das aber derzeit nicht.
Zu diesem Ergebnis kommt das Update eines Cochrane-Reviews aus dem Jahr 2001, der die Datenlage bis Mitte November 2015 erfasst. Demenz (einschließlich der Alzheimer-Krankheit) ist ein weltweit drängendes Gesundheitsproblem. Nach Angaben der Cochrane-Autoren soll sich die Zahl der weltweit betroffenen Menschen alle 20 Jahre verdoppeln. Insofern wäre es wichtig, ein Mittel zur Verhinderung von Demenz zu finden. Risikofaktoren, wie etwa erhöhte Cholesterinspiegel, wären ein sinnvoller Angriffspunkt, der mit dem Einsatz von Statinen bei entsprechend gefährdeten älteren Personen präventiv gut angegangen werden könnte. Einige Beobachtungsstudien deuten wohl auch tatsächlich auf eine Assoziation zwischen dem Einsatz von Statinen und einer reduzierten Häufigkeit von Demenz-Erkrankungen hin.
Nur zwei Studien
Der Cochrane-Review begibt sich auf die Suche nach einer härteren Evidenz für diese plausible Theorie. In die Bewertung einbezogen wurden doppelblinde, randomisierte, Placebo-kontrollierte Studien, in denen Statine über mindestens zwölf Monate an Menschen mit einem Demenz-Risiko verabreicht worden waren. Lediglich zwei Studien mit 26.340 Teilnehmern im Alter von 40 und 82 Jahren, von denen 11.610 70 Jahre oder älter waren, erfüllten das Kriterium. Alle Teilnehmer hatten eine Geschichte von Gefäßerkrankungen oder Risikofaktoren dafür. Die Studien verwendeten Simvastatin und Pravastatin.
Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug in einer Studie 3,2 Jahre und in der anderen fünf Jahre. Nur eine Studie berichtete über die Häufigkeit von Demenz (20.536 Teilnehmer, 31 Fälle in jeder Gruppe, mäßige Beweisqualität, wegen Ungenauigkeit herabgestuft). Beide Untersuchungen bewerteten die kognitive Funktion, aber zu verschiedenen Zeiten und mit verschiedenen Skalen. Deshalb verzichteten die Autoren auf eine Metaanalyse.
Kein Unterschied zu Placebo
Im Ergebnis zeigten sich auf der Basis von fünf verschiedenen kognitiven Tests keine Unterschiede zwischen Statin und Plazebo (qualitativ hochwertige Evidenz). Die Abbruchraten der Behandlung aufgrund von nicht-tödlichen Nebenwirkungen lagen in beiden Studien unter fünf Prozent.
Die Reviewer schlussfolgern daraus, dass Statine den kognitiven Rückgang oder die Demenz bei Menschen mit einem Risiko von Gefäßerkrankungen in späten Lebensphasen nicht verhindern. Biologisch wäre dies zwar denkbar, räumen sie ein, aber die beiden randomisierten kontrollierten Studien stützten diese Theorie jedenfalls nicht.
Quelle:
McGuinness B, Craig D, Bullock R, Passmore P. Statins for the prevention of dementia.Cochrane Database Syst Rev. 2016 Jan 4;1:CD003160. [Epub ahead of print] Review.
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