Was ist passiert?

Die Woche in Bildern

Die Pille - die AOK will sie nicht geschenkt, während eine niederländische Versandapotheke sie im Abo und mit einmaligem Rezept anbietet. Nicht einmal ein Rezept benötigen Abnehmwillige, die mit Theophyllin in Nahrungsergänzungsmitteln ihrem Speck zu Leibe rücken wollen. Als Pharmawunschkonzert empfindet der AOK-Bundesverband die ersten Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Arzneimittelreform. Spannende Themen einer spannenden Woche: Klicken Sie sich durch die Highlights der vergangenen Tage.
16.07.2016, 06:30 Uhr

Die Woche in Bildern


Nicht mit der Drei-Monats-Spritze, aber mit der Pille im Drei-Monats-Abo wirbt eine niederländische Versandapotheke. Sie möchte durch diesen Service berufstätigen, vielbeschäftigten Frauen zeitzehrende Besuche beim Gynäkologen ersparen. Wie das funktioniert? Die Verhütende schickt einmalig ein Rezept an die niederländischen Apothekerkollegen – die Pille erhält sie fortan im Dauerabonnement. Deutsche Gynäkologen begrüßen diese Form der Versorgung mit Verhütungsmitteln nicht. (Fotos: areeya_ann, peangdao, promesaartstudio / Fotolia)
Nicht mit der Drei-Monats-Spritze, aber mit der Pille im Drei-Monats-Abo wirbt eine niederländische Versandapotheke. Sie möchte durch diesen Service berufstätigen, vielbeschäftigten Frauen zeitzehrende Besuche beim Gynäkologen ersparen. Wie das funktioniert? Die Verhütende schickt einmalig ein Rezept an die niederländischen Apothekerkollegen – die Pille erhält sie fortan im Dauerabonnement. Deutsche Gynäkologen begrüßen diese Form der Versorgung mit Verhütungsmitteln nicht. (Fotos: areeya_ann, peangdao, promesaartstudio / Fotolia)
Intransparente Transparenz? Mit „Euros für Ärzte“ steht seit Donnerstag eine Online-Datenbank bereit, die Zahlungen der Pharmazeutischen Industrie an Ärzte offenlegt. Spiegel Online und Correctiv stellten nun die Daten – nachdem diese Ende Juni im Rahmen der „Freiwilligen Selbstkontrolle Arzneimittelindustrie“ (FSA) veröffentlicht wurden – kompakt zur Verfügung. Doch die Transparenz hat Grenzen: Honorare für klinische Studien und umstrittene Anwendungsbeobachtungen, die den Großteil der Gelder ausmachen, wurden nicht aufgeschlüsselt. Und nur rund ein Drittel der Heilberufler willigte in die freiwillige Transparenz ein. (Foto: Screenshot) 
Intransparente Transparenz? Mit „Euros für Ärzte“ steht seit Donnerstag eine Online-Datenbank bereit, die Zahlungen der Pharmazeutischen Industrie an Ärzte offenlegt. Spiegel Online und Correctiv stellten nun die Daten – nachdem diese Ende Juni im Rahmen der „Freiwilligen Selbstkontrolle Arzneimittelindustrie“ (FSA) veröffentlicht wurden – kompakt zur Verfügung. Doch die Transparenz hat Grenzen: Honorare für klinische Studien und umstrittene Anwendungsbeobachtungen, die den Großteil der Gelder ausmachen, wurden nicht aufgeschlüsselt. Und nur rund ein Drittel der Heilberufler willigte in die freiwillige Transparenz ein. (Foto: Screenshot) 
„Crataegutt-Tropfen“ sind seit Ende Juni nicht mehr verkehrsfähig. Schwabe ruft die flüssige Darreichungsform seines apothekenpflichtigen Arzneimittels zurück. Der Nachfolger sitzt bereits in den Startlöchern: Ab 1. August gibt es „Crataegutt Herz-Kreislauf-Tropfen“, mit identischer Zusammensetzung. Aber als „traditionell pflanzliches Arzneimittel” registriert. (Foto: Hersteller)
„Crataegutt-Tropfen“ sind seit Ende Juni nicht mehr verkehrsfähig. Schwabe ruft die flüssige Darreichungsform seines apothekenpflichtigen Arzneimittels zurück. Der Nachfolger sitzt bereits in den Startlöchern: Ab 1. August gibt es „Crataegutt Herz-Kreislauf-Tropfen“, mit identischer Zusammensetzung. Aber als „traditionell pflanzliches Arzneimittel” registriert. (Foto: Hersteller)
Die gesetzlichen Krankenkassen sparen, wo sie nur können – dieser Verdacht drängt sich einem zumindest hin und wieder auf. Doch geht es um die Antibabypille, fährt die AOK einen unerwarteten Kurs. Sie will den 100-Prozent-Rabatt der Firma Mibe nicht annehmen. Darf sie das? Muss sie das? „Vordergründig könnte man sagen, die AOKs sollten doch froh sein, wenn sie Arzneimittel praktisch geschenkt bekommen. Doch so einfach ist das nicht,“ sagt Dr. Christopher Hermann. Er handelt für die AOK die Rabattverträge aus.  (Foto: AOK BaWü)
Die gesetzlichen Krankenkassen sparen, wo sie nur können – dieser Verdacht drängt sich einem zumindest hin und wieder auf. Doch geht es um die Antibabypille, fährt die AOK einen unerwarteten Kurs. Sie will den 100-Prozent-Rabatt der Firma Mibe nicht annehmen. Darf sie das? Muss sie das? „Vordergründig könnte man sagen, die AOKs sollten doch froh sein, wenn sie Arzneimittel praktisch geschenkt bekommen. Doch so einfach ist das nicht,“ sagt Dr. Christopher Hermann. Er handelt für die AOK die Rabattverträge aus.  (Foto: AOK BaWü)
„Idealer Fatburner für Profis, für alle, die ihre Muskeln maximal definieren wollen" – so lautet der vielversprechende Werbeslogan von Lipo 100 Hardcore. Nicht ganz so „ideal“, scheint hingegen die gesetzliche Lösung zur Abgrenzung von Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel. Als solches ist die Wunderwaffe gegen unliebsame Pölsterchen nämlich zugelassen. Inwiefern der bei Asthma eingesetzte Wirkstoff Theophyllin ein „Lebensmittel, das dazu bestimmt ist, die normale Ernährung zu ergänzen“ ist, steht hier offensichtlich nicht zur Debatte. Wie die äußerst fragwürdige Abgrenzung von Arzneimittel und Nahrungsergänzung in der Praxis umgesetzt wird, lesen Sie hier. (Foto: Screenshot / DAZ)
„Idealer Fatburner für Profis, für alle, die ihre Muskeln maximal definieren wollen" – so lautet der vielversprechende Werbeslogan von Lipo 100 Hardcore. Nicht ganz so „ideal“, scheint hingegen die gesetzliche Lösung zur Abgrenzung von Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel. Als solches ist die Wunderwaffe gegen unliebsame Pölsterchen nämlich zugelassen. Inwiefern der bei Asthma eingesetzte Wirkstoff Theophyllin ein „Lebensmittel, das dazu bestimmt ist, die normale Ernährung zu ergänzen“ ist, steht hier offensichtlich nicht zur Debatte. Wie die äußerst fragwürdige Abgrenzung von Arzneimittel und Nahrungsergänzung in der Praxis umgesetzt wird, lesen Sie hier. (Foto: Screenshot / DAZ)
Der Zwist einer Apothekerin mit einem Pflegeheim beschäftigte am Freitag den Bundesgerichtshof. Weil die Pharmazeutin nicht kostenlos verblistern wollte, kündigte die Heimleitung kurzerhand den Versorgungsvertrag – hielt sich jedoch nicht an die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist. Bereits zwei Gerichte hatten sich zuvor mit dem Rechtsstreit auseinandergesetzt. Wen muss ein Heimversorgungsvertrag schützen? Nur die Bewohner vor einem Versorgungsengpass oder auch die Apotheke vor wirtschaftlichen Ausfällen? (Foto: Peter Atkins / Fotolia)
Der Zwist einer Apothekerin mit einem Pflegeheim beschäftigte am Freitag den Bundesgerichtshof. Weil die Pharmazeutin nicht kostenlos verblistern wollte, kündigte die Heimleitung kurzerhand den Versorgungsvertrag – hielt sich jedoch nicht an die vertraglich vereinbarte Kündigungsfrist. Bereits zwei Gerichte hatten sich zuvor mit dem Rechtsstreit auseinandergesetzt. Wen muss ein Heimversorgungsvertrag schützen? Nur die Bewohner vor einem Versorgungsengpass oder auch die Apotheke vor wirtschaftlichen Ausfällen? (Foto: Peter Atkins / Fotolia)
Mit der „honigsüßen Harnruhr“ beschäftigte sich der Beratungsquickie diese Woche. Verordnungen bei Diabetes können durchaus ihre Tücken haben. Diabetiker benötigen häufig nicht nur Arzneimittel, sondern auch Hilfsmittel wie Lanzetten zur Blutentnahme – was gibt es zu beachten? (Foto: Dani Vincek / Fotolia)
Mit der „honigsüßen Harnruhr“ beschäftigte sich der Beratungsquickie diese Woche. Verordnungen bei Diabetes können durchaus ihre Tücken haben. Diabetiker benötigen häufig nicht nur Arzneimittel, sondern auch Hilfsmittel wie Lanzetten zur Blutentnahme – was gibt es zu beachten? (Foto: Dani Vincek / Fotolia)
Unter dem Dach der ABDA müssen die Kammern nicht in jedem Fall bleiben. Schon öfter hatten Apotheker – bislang erfolglos – versucht, den ABDA-Austritt ihrer jeweiligen Kammer zu erwirken. Anlass für neue Hoffnung ist nun ein Urteilsspruch des Bundesverwaltungsgerichts zur Kammer-Zwangsmitgliedschaft. Stichwort ist hier „Kompetenz“. Den Rahmen, die Grenzen und Überschreitung von ABDA-Kompetenzen erklärt der Fachanwalt für Medizinrecht, Dr. Christian Bichler, in einem Gastbeitrag. (Foto: M. Tröger)
Unter dem Dach der ABDA müssen die Kammern nicht in jedem Fall bleiben. Schon öfter hatten Apotheker – bislang erfolglos – versucht, den ABDA-Austritt ihrer jeweiligen Kammer zu erwirken. Anlass für neue Hoffnung ist nun ein Urteilsspruch des Bundesverwaltungsgerichts zur Kammer-Zwangsmitgliedschaft. Stichwort ist hier „Kompetenz“. Den Rahmen, die Grenzen und Überschreitung von ABDA-Kompetenzen erklärt der Fachanwalt für Medizinrecht, Dr. Christian Bichler, in einem Gastbeitrag. (Foto: M. Tröger)
Auch nach Abschluss der Fußball-EM ist für foodwatch und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die Coca-Cola-Werbekampagne zum Ball-Event wohl noch längst nicht vorbei: Sie wollen sich nach der Entscheidung des Deutschen Werberates nicht geschlagen geben. Dieser hatte den Vorwurf von foodwatch und der DDG – der Coca-Cola-Konzern betreibe gezieltes Kindermarketing – als unhaltbar zurückgewiesen. Begründet hatte das Kontrollorgan der deutschen Werbewelt seine Entscheidung unter anderem mit Panini-Bildchen: Diese würden zu 75 Prozent von Erwachsenen gesammelt. Kinder seien bei der Fußball-EM nicht die primäre Zielgruppe und auch nicht die vorrangigen Besucher im Stadion. So richte sich auch die Werbung von Coca-Cola nicht an Kinder – das „Kind im Mann“ ist wohl außen vor. (Foto: YouTube) 
Auch nach Abschluss der Fußball-EM ist für foodwatch und die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) die Coca-Cola-Werbekampagne zum Ball-Event wohl noch längst nicht vorbei: Sie wollen sich nach der Entscheidung des Deutschen Werberates nicht geschlagen geben. Dieser hatte den Vorwurf von foodwatch und der DDG – der Coca-Cola-Konzern betreibe gezieltes Kindermarketing – als unhaltbar zurückgewiesen. Begründet hatte das Kontrollorgan der deutschen Werbewelt seine Entscheidung unter anderem mit Panini-Bildchen: Diese würden zu 75 Prozent von Erwachsenen gesammelt. Kinder seien bei der Fußball-EM nicht die primäre Zielgruppe und auch nicht die vorrangigen Besucher im Stadion. So richte sich auch die Werbung von Coca-Cola nicht an Kinder – das „Kind im Mann“ ist wohl außen vor. (Foto: YouTube) 
Als Pharmawunschkonzert empfindet der AOK-Bundesverband die ersten Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Arzneimittelreform. Unter anderem nährt die angedachte höhere Flexibilität bei der Nutzenbewertung neuer Arzneimittel die Einschätzung der Krankenkassen. Außerdem soll mit dem Pharmagesetz die Vertraulichkeit über ausgehandelte Erstattungsbeträge kommen. Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, kritisiert dies aufs Schärfste und spricht von Intransparenz. Apotheker hingegen dürften sich über eine – längst überfällige Anpassung der Rezeptur- und BTM-Vergütung freuen. (Foto: Sket)
Als Pharmawunschkonzert empfindet der AOK-Bundesverband die ersten Pläne des Bundesgesundheitsministeriums zur Arzneimittelreform. Unter anderem nährt die angedachte höhere Flexibilität bei der Nutzenbewertung neuer Arzneimittel die Einschätzung der Krankenkassen. Außerdem soll mit dem Pharmagesetz die Vertraulichkeit über ausgehandelte Erstattungsbeträge kommen. Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, kritisiert dies aufs Schärfste und spricht von Intransparenz. Apotheker hingegen dürften sich über eine – längst überfällige Anpassung der Rezeptur- und BTM-Vergütung freuen. (Foto: Sket)
Drei Todesfälle waren vergangene Woche Anlass für die FDA, eine Studie zur Immuntherapie bei Patienten mit Akut lymphatischer Leukämie (ALL) zu stoppen. Diese Entscheidung war nicht von langer Dauer: Diese Woche genehmigte die amerikanische Zulassungsbehörde dem Biotech-Unternehmen, die Studie fortzuführen. Eine Änderung der Patientenerklärung, des Prüfplans und des Studienprotokolls machen es möglich. (Foto: royaltystockphoto / Fotolia)
Drei Todesfälle waren vergangene Woche Anlass für die FDA, eine Studie zur Immuntherapie bei Patienten mit Akut lymphatischer Leukämie (ALL) zu stoppen. Diese Entscheidung war nicht von langer Dauer: Diese Woche genehmigte die amerikanische Zulassungsbehörde dem Biotech-Unternehmen, die Studie fortzuführen. Eine Änderung der Patientenerklärung, des Prüfplans und des Studienprotokolls machen es möglich. (Foto: royaltystockphoto / Fotolia)

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