Mehr reflektieren statt „green washing“
In einem weiteren Vortrag erörterte Karina Witte zusammen mit den Gästen die Frage, was nachhaltige Pharmazie genau beinhaltet. Witte ist Apothekerin und Doktorandin der pharmazeutischen Chemie an der Universität Freiburg. Dort hielt sie ein Seminar zur nachhaltigen Pharmazie. Außerdem gehört sie zu den Gründungsmitgliedern der Pharmacists for Future. Die Gruppe trifft sich monatlich online und entwickelt Konzepte für die Rolle der Pharmazie in der Klimakrise. Die Impulse, die sie gewann, teilte sie auf der VdPP-Tagung.
Witte umschreibt das Ziel der nachhaltigen Pharmazie so: Auch für nachfolgende Generationen soll eine wirksame Behandlung von Krankheiten möglich sein. Eine Definition gelingt nur, wenn gleichzeitig naturwissenschaftliche, soziokulturelle, ökonomische wie auch didaktische Betrachtungen mit einfließen – und nicht bloß isolierte Arbeitsfelder betrachtet werden. Denn dann wächst die Gefahr des green washings, also scheinbarer Lösungen, die lediglich für einen grünen Anstrich missbraucht werden. Witte appelliert, dass wir nicht auf dieser Stufe stehen bleiben dürfen. „In der Vergangenheit haben wir viele Lösungen für Probleme gefunden, die später zum Problem wurden.“ Man müsse regelmäßig hinterfragen, ob das, was man tut, tatsächlich gut sei.
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