Zunächst nur als Pilotprojekt

Novo Nordisk ruft deutsche Apotheken zum Pen-Recycling auf

Stuttgart - 26.09.2024, 15:15 Uhr

Der Aufruf betrifft zunächst nur die Regionen Berlin und Rheinland-Pfalz sowie Fertigpens der Modelle FlexTouch®, FlexPen® und FlexPro®. (Foto: Patrick Bay Damsted / AdobeStock)

Der Aufruf betrifft zunächst nur die Regionen Berlin und Rheinland-Pfalz sowie Fertigpens der Modelle FlexTouch®, FlexPen® und FlexPro®. (Foto: Patrick Bay Damsted / AdobeStock)


Liest man eine aktuelle Pressemitteilung von Novo Nordisk, liegt es nun unter anderen an den Apotheken, ob Injektionsarzneimittel wie Pens zum Diabetes- und Gewichtsmanagement künftig nachhaltiger entsorgt werden können. Denn, wenn genügend Apotheken in Berlin und Rheinland-Pfalz an einem neuen Pilotprojekt der Firma teilnehmen, will diese ihr ReMed-Pen-Recycling-Programm auf ganz Deutschland ausweiten.

Den Versuch gab es schon einmal, doch durchgesetzt hat er sich nicht: Bis 2004 wurden in Deutschland gebrauchte Insulin-Fertigpens durch Novo Nordisk recycelt, dann gab die Firma das Projekt aus Kostengründen auf. In Deutschland hat man seitdem nicht mehr viel zu Recycling-Versuchen von Arzneimittel-Pens mitbekommen. 

In Großbritannien etwa sah das anders aus. Dort gibt es seit Ende 2022 nicht mehr nur einzelne Pilotprojekte, sondern sogar ein landesweites Pen-Recycling-Programm von Novo Nordisk mit dem Namen „PenCycle“ für Pens, die beim Diabetes- und Gewichtsmanagement zum Einsatz kommen. Aus einer Pressemitteilung von Novo Nordisk von Ende August geht hervor, dass die Firma auch in anderen Ländern bereits Programme zum Pen-Recycling erfolgreich eingeführt habe – darunter Dänemark, Brasilien und Frankreich. Jetzt will es Novo Nordisk auch in Deutschland nochmals versuchen – unter dem Namen „ReMed“. 

Modelle FlexTouch, FlexPen und FlexPro in Apotheken zurückgeben

Deutsche Patient:innen sind „aufgerufen, in teilnehmenden Apotheken ihre gebrauchten Fertigpens der Modelle FlexTouch®, FlexPen® und FlexPro® von Novo Nordisk zurückzugeben“. In Deutschland handelt es sich aber zunächst noch um ein Pilotprojekt, das auf ein Jahr und die Regionen Rheinland-Pfalz und Berlin beschränkt ist. Im Anschluss soll darüber entschieden werden, ob „ReMed“ deutschlandweit ausgerollt wird. 

„ReMed kann nur dann erfolgreich sein, wenn alle mitmachen“, sagt Sebastian Jens, der als Nachhaltigkeitsmanager bei Novo Nordisk in Deutschland das Projekt federführend betreut. Zentraler Dreh- und Angelpunkt seien die Apotheken. „Wir freuen uns, wenn viele Apotheken mitmachen, damit die Menschen ihre Pens möglichst flächendeckend abgeben können“, betont Jens.

Registrierung und Informationsmaterial

Informationsmaterial, inklusive Teilnahmestickern und Sammelbeuteln, erhalten Apotheken kostenfrei von ihren regionalen Novo Nordisk Ansprechpartner:innen, heißt es. Künftig sollen Patient:innen online einsehen können, welche Apotheken mitmachen. Interessierte Apotheken können sich außerdem online registrieren und Informationsmaterial sowie Sammelcontainer und Sammelbeutel für die Patient:innen anfordern. 

Bleibt die Hoffnung, wenn genügend Apotheken teilnehmen, dass Pen-Recycling irgendwann auch in Deutschland über Pilotprojekte einzelner Firmen hinaus zur gelebten industrieübergreifenden Realität wird.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Wieder eine unbezahlte Mehraufgabe?

von Andreas Grünebaum am 26.09.2024 um 21:25 Uhr

Was soll aus den "Recycelten" Pens werden? Die können wohl schlechterdings nicht wiedergefüllt werden. Stattdessen enden sie im Kreislauf der "Recycling Wirtschaft". Wir erinnern uns an die Zeit, als die Industrie die Altarzneimittel zu deren Kosten aus den Apotheken abholte, bis das duale System die dafür entstandenen Kosten für sich beanspruchten und vor Gericht Recht bekamen. Die Pens gehören seitdem genau wie alle anderen Verpackungsmitteln in die gelbe Tonne oder sollen wir nun den erhöhten Aufwand für die Entsorgung über Novo Nordisk tragen, während dafür das duale System von Novo Nordisk vergütet wird?

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