Umfrage Pharma Deutschland

Grippeimpfung in der Apotheke – geht das?

Berlin - 02.10.2024, 15:15 Uhr

Langfristige Entlastung des Gesundheitssystems: Impfen in der Apotheke. (Foto: DAZ/Schelbert)

Langfristige Entlastung des Gesundheitssystems: Impfen in der Apotheke. (Foto: DAZ/Schelbert)


Ist das Glas halbvoll oder halbleer? Die Frage stellt sich, wenn man sich eine Umfrage von Pharma Deutschland zum Impfverhalten anschaut. Denn etwa die Hälfte der Befragten sagte, sie wisse, dass man sich in Apotheken gegen Grippe impfen lassen kann. Das Ergebnis bringt aber noch weitere interessante Erkenntnisse.

Eine Umfrage der AOK in Hessen ergab, dass für ein Drittel der Bevölkerung Arztpraxen und Apotheken gleichwertige Anlaufstellen sind, um sich gegen Grippe impfen zu lassen. Allerdings zeigte das Ergebnis von Anfang September auch, dass Frauen gegenüber Männern in der Frage skeptischer sind.

Etwa jede zehnte Apotheke bietet Grippeimpfungen an und es stellt sich heraus, dass knapp über die Hälfte der Menschen weiß, dass auch Apotheken Grippeschutzimpfungen anbieten, genauer gesagt 52,3 Prozent. Das geht aus einer Umfrage von Pharma Deutschland hervor, die an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Frage, ob man sich vorstellen könne, sich in einer Apotheke gegen Grippe impfen zu lassen, bejahte etwa die Hälfte der Befragten (48,7 Prozent). Dabei sagten über 30 Prozent „Ja, auf jeden Fall“ und der Rest „Eher ja“. Bei den „Nein“-Antworten (43,1) entfallen etwa 15 Prozent auf „Eher nein“ und der Rest auf „Nein, auf keinen Fall“. 8,2 Prozent sind in der Frage unentschieden.

Impfung in Apotheke „bequeme und vertrauensvolle Alternative“

„Apotheken spielen eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung und können dazu beitragen, Impfungen für mehr Menschen leichter zugänglich zu machen. Die Möglichkeit, sich direkt in der Apotheke impfen zu lassen, schafft für viele Menschen eine bequeme und vertrauensvolle Alternative“, erklärte Elmar Kroth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer von Pharma Deutschland, laut einer Pressemitteilung. „Dieses Angebot zu fördern, wird die Impfquote in der Bevölkerung in Deutschland erheblich steigern und das Gesundheitssystem langfristig entlasten.“

Ansonsten zeigt die Umfrage, dass sich knapp die Hälfte der Bevölkerung (45,5 Prozent) in diesem Herbst und Winter gegen Grippe impfen lassen will. 46,7 Prozent sagen, dass sie das nicht tun werden. Kritischer sieht es bei der COVID-19-Impfung aus. Hier sagen nur 27,8 Prozent, dass sie sich impfen lassen wollen, wohingegen 62,3 Prozent der Befragten das verneinen.

Regelmäßig gegen Grippe impfen lassen?

44,5 Prozent erklärten, dass sie sich regelmäßig gegen Grippe impfen lassen würden. 20,4 Prozent gaben an, das zumindest in unregelmäßigen Abständen zu tun. 29,3 Prozent sagten, sie würden sich nie impfen lassen.

Dabei ist das Image von Impfungen im Allgemeinen gar nicht so schlecht. 79,2 Prozent der Befragten sagen, sie stünden ihnen positiv gegenüber und nur 9,2 Prozent sagen negativ. Am häufigsten sind die Menschen dabei gegen Tetanus (76,2 Prozent), Poliomyelitis (55,2 Prozent), COVID-19 (52,4 Prozent) und Mumps, Masern, Röteln (51,6 Prozent) geimpft.

Was motivieren kann

Die Umfrage zeigt auch: Es gibt Dinge, durch die sich die Menschen dazu motivieren lassen, sich zu impfen. So gaben 24,2 Prozent der Befragten an, eine Erinnerung durch die Krankenkasse beispielsweise würde helfen. Spontane Terminvergaben (18,1 Prozent) oder eben auch die Impfung an mehr Orten, wie beispielsweise der Apotheke (18,0 Prozent) würden auch motivieren. Kampagnen mit Prominenten finden hingegen nur 0,4 Prozent hilfreich.


Deutsche Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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