Kampfabstimmung um die ABDA-Spitze
Kommende Woche Donnerstag nimmt die ABDA-Mitgliederversammlung einen zweiten Anlauf, ihren neuen Vorstand zu wählen. Nun liegt der Wahlaufsatz vor. Und es dürfte spannend werden.
Der Wahlaufsatz zur ABDA-Vorstandswahl verspricht eine spannende Wahl am 16. Januar: Auf die drei Posten im ABDA-Vorstand, die es zu vergeben gibt, bewerben sich fünf Personen. Die drei, die bereits im ersten Wahlgang angetreten sind, also die geschäftsführende ABDA-Präsidentin Gabriele Overwiening , der bisherige Vizepräsident Mathias Arnold und Silke Laubscher, die auch bisher schon als nicht-selbständiges Mitglied dem ABDA-Vorstand angehörte. Dazu kommen neu Thomas Preis (AV Nordrhein) und Ina Lucas (AK Berlin). Preis' Ambitionen waren bereits vor Weihnachten bekannt geworden, Berlins Kammerpräsidentin Ina Lucas ist hingegen eine Überraschung. Sie ist berufspolitisch relativ unerfahren. Seit vergangenem Jahr ist sie Kammerpräsidentin in Berlin, ohne zuvor auch nur Kammerdelegierte gewesen zu sein.
Ganz entspannt dürfte der außerordentlichen Mitgliederversammlung (MV) am kommenden Donnerstag nur Silke Laubscher entgegenblicken. Die Vizepräsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg ist die einzige angestellte Apothekerin unter der Kandidierenden. Ihre Wiederwahl dürfte gesetzt sein, davon, dass die MV ihr die Zustimmung verweigert, ist nicht auszugehen.
Spannend wird es hingegen, bei der Wahl zur Präsidentin bzw. zum Präsidenten und der oder dem Vize. Wer sich für welches Amt bewirbt, geht aus dem Wahlaufsatz nicht hervor. Wahrscheinlich ist eine Kampfabstimmung um das Präsidenten-Amt Verband gegen Kammer, also Preis gegen Overwiening. Beobachter meinen, dass jedoch weder Overwiening noch Preis für die zweite Reihe gemacht sind. Es könnte also Mitte Januar tatsächlich zu einer Kampfabstimmung um das ABDA-Spitzenamt kommen. Möglich ist theoretisch, dass die Verliererin oder der Verlierer anschließend als Vize kandidiert. Ob das ein realistisches Szenario ist, darf allerdings bezweifelt werden. Laut Satzung muss der oder die Vize aus dem jeweils anderen Lager kommen als der/die Präsident*in. Im falle eines Sieges von Preis könnte also das Vizeamt an Ina Lucas gehen.
Im ersten Anlauf keine Mehrheit für Overwiening
Der zweite Anlauf für die Wahl war erforderlich geworden, weil Overwiening beim regulären Termin im Dezember keine Mehrheit erringen konnte, obwohl niemand gegen sie antrat. Lediglich 48 Prozent der Anwesenden stimmten für sie. Die Wahlen für die anderen Posten wurden dann ebenfalls abgesagt. Die Satzung sieht in diesem Fall vor, dass innerhalb von sechs Wochen eine außerordentliche Mitgliederversammlung angesetzt werden muss.
Bis 2. Januar konnten die Mitgliedsorganisationen Vorschläge für Kandidierende eireichen. Bis zum morgigen Donnerstag muss der Wahlaufsatz dann an die Mitgliedsorganisationen verschickt werden.
Insgesamt gehören dem ABDA-Vorstand künftig sieben Personen an. Neben den drei noch zu wählenden Vertreter*innen, jeweils die Spitzen von Bundesapothekerkammer (BAK) und Deutschen Apothekerverband (DAV), also BAK-Präsident Armin Hoffmann und die Vizepräsidentin Franziska Scharpf sowie der DAV-Vorsitzende Hans-Peter Hubmann und seine Stellvertreterin Anke Rüdinger.