Wenn Krebspatienten unter Hautreaktionen leiden
Besonders Wirkstoffe, die den Rezeptor des epidermalen Wachstumsfaktors (epidermal growth factor receptor, EGFR) hemmen, rufen Hautschädigungen hervor. Diese ähneln zu Beginn meist einer Akne und gehen nach etwa fünf Wochen in eine xerotische Phase mit trockener Haut über. Gerade im späteren Verlauf treten zusätzlich auch Fissuren, Rhagaden, Nagelbettentzündungen sowie Symptome wie Juckreiz auf. So unangenehm und gefährlich diese Hautreaktionen sind, gibt es auch gute Nachrichten: Für die Wirkstoffe Cetuximab und Erlotinib konnte gezeigt werden, dass das Auftreten von typischen Hautreaktionen mit einer verlängerten Gesamtlebenszeit einhergeht. Im Beratungsgespräch sollten die Patienten bereits im Vorfeld über die Hautreaktionen von EGFR-Inhibitoren und die Möglichkeiten zur Prophylaxe aufgeklärt werden. Diese beinhaltet neben der geeigneten Pflege mit milden Reinigungsprodukten und Cremes auch Verhaltensweisen, die einer Hautschädigung vorbeugen. Alle Hautreaktionen sollten ärztlich überwacht werden, sodass der Arzt über zusätzlich Maßnahmen wie die Antibiotikagabe oder auch das Aussetzen der Therapie entscheiden kann.
Einen ausführlichen Überblick zu Hautreaktionen als Folge einer Chemotherapie sowie viele hilfreiche Beratungstipps finden Sie in der neuen Folge der DAZ-Serie „Der Krebspatient in der Apotheke“ mit dem Titel „Belastende Hautreaktionen“. So können Sie betroffenen Patienten die Verunsicherung nehmen und die Akzeptanz für die Therapie steigern. Autorin ist Dr. Steffi Künne, die als Krankenhausapothekerin in der Zentralapotheke des St.-Johannes-Hospitals in Dortmund arbeitet.
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