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Dauerthema Husten

18.09.2017, 05:00 Uhr


Husten als Symptom einer akuten Bronchitis

Husten tritt im Rahmen einer Erkältung auf, wenn Viren in die Bronchien einwandern und die Schleimhaut infizieren. Im Zuge ihrer Vermehrung zerstören die Viren Schleimhautzellen und rufen damit das Immunsystem auf den Plan. Die Folge ist eine lokale Entzündungsreaktion. Die Bronchialschleimhaut schwillt an, es wird vermehrt Bronchialsekret gebildet, das in seiner Konsistenz dabei zunehmend zäher wird, und die mukoziliäre Clearance funktioniert nur noch eingeschränkt (s.Infokasten).

Der Husten, durch den sich diese Veränderungen in den Bronchien für Betroffene bemerkbar machen, entsteht dabei durch Reizung von Hustenrezeptoren. Sie sind überall in den Atemwegen (Rachen, Luftröhre, Lunge) zu finden und kommen auch an anderen Stellen des Organismus wie dem Herzbeutel, der Speiseröhre, dem Magen und dem Zwerchfell vor.

Unterschieden wird bei Hustenrezeptoren zwischen Chemo- und Mechano-Rezeptoren. Zu Beginn einer akuten Bronchitis werden durch die Viren, die Entzündungsreaktion und die Entzündungsmediatoren chemo-sensitive Hustenrezeptoren gereizt. Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommt es durch den Druck, den festsitzendes, zähes Bronchialsekret ausübt, auch zur Reizung von mechano-sensitiven Hustenrezeptoren.

Für beide Rezeptortypen gilt, dass sie bei Reizung ab einem bestimmten Schwellenwert Impulse an das Hustenzentrum des Gehirns weiterleiten. In der Folge wird dann die Atemmuskulatur aktiviert und der „Befehl“ zum Husten gegeben.

Durch eine Infektion der Atemwegsschleimhaut wird diese Schwelle oft herabgesetzt, die Rezeptoren reagieren nun auch auf leichte Reize, die normalerweise noch keinen Husten hervorrufen würden.

Prinzip der mukoziliären Clearance

Die Bronchien verfügen in gesundem Zustand über einen effektiven Selbstreinigungsmechanismus. Ihr Epithel ist mit feinen Flimmerhärchen (Zilien) und einer mehrphasigen Schleimschicht bedeckt. Direkt auf dem Epithel liegt die Solphase - dünnflüssiges Sekret, in dem die Zilien schlagen. Darüber befinden sich eine Surfactant-Schicht und darauf schließlich eine visköse Sekretschicht, die Gelphase. Fremdkörper bleiben an der Gelphase kleben und „schwimmen“ mit ihr durch die wellenartigen Bewegungen der Zilien in Richtung Rachen, wo sie abgehustet oder -geschluckt werden können. Bei einer Erkältung verändert sich das Sekret und wird zähflüssig. Die Zilien können sich nur noch schlecht oder gar nicht mehr bewegen und der Selbstreinigungsmechanismus kommt zum Erliegen.



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