Gesundheitspolitik

Kein Nachteil für Omikron

Antigentests genauso sensitiv wie bei Delta

dm/az | Die Übersichtslisten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu Antigen-Schnell- und -Selbsttests haben eine neue Spalte bekommen. Sie gibt Auskunft, ob die angegebene Sensitivität des jeweiligen Tests auch für die Omikron-Variante gilt.

Wie sicher erkennen Antigentests die Omikron-Variante? Dies fragten sich in den vergangenen Wochen viele Menschen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte bereits im Januar eine „Positivliste für Corona-Schnelltests auf Omi­kron“ angekündigt. Jetzt gibt es zumindest eine Ergänzung der bestehenden BfArM-Listen: eine Spalte mit dem Titel „Omikron-Erkennung entsprechend der Bridging-Prüfung des PEI“. Wie diese zustande kam und was sie aussagt, erklärte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) vergangenen Donnerstag in einem Presse-Workshop.

Grundsätzlich gab das PEI zu bedenken, dass Antigentests nur bei sehr hoher Viruslast im Nasen-Rachen-Raum (Ct-Wert < 25) positiv sind – was jedoch mit der potenziellen Infektiosität einer infizierten Person korreliere. Entsprechend wurden auch die Proben für die PEI-Untersuchung gewählt. Dabei wurden insgesamt 245 Tests evaluiert, von denen 199 bestanden. Aus diesen 199 Tests wurden jetzt erneut 20 Tests zufällig ausgewählt, die hinsichtlich Omikron überprüft wurden. So soll die gesamte Sensitivitätspalette abgebildet werden. Diese Ergebnisse wurden auf Basis der Testdesigns auf weitere Tests übertragen, wofür das Wort „Bridging“ steht.

Hersteller müssen Testdesign offenlegen

Bei der Auswertung dieser 20 Tests zeigte sich: Omikron scheint sogar eher sensitiver erkannt zu werden als die Delta-Variante. Bislang kommt das PEI zu der Aussage, dass 90 Prozent der verfügbaren Antigentests mit ihren Antikörpern außerhalb von Regionen binden, in denen Mutationen vorliegen – hier sei die Sensitivität also nicht beeinträchtigt. Bei 10 Prozent konnte eine Bindung in mutierten Regionen jedoch nicht ausgeschlossen werden. Diese Prozentangaben beziehen sich nicht auf die 20 faktisch vom PEI geprüften Tests, sondern auf 428 bislang auswertbare Antworten, die das BfArM von Herstellern auf die Frage nach dem Testdesign erhalten hat. Diese sollen nun nämlich entsprechende Daten beibringen – wer das innerhalb einer gesetzten Frist nicht tun, fliegt aus der Liste.

Ob ein Test nun zu den „guten“ 90 Prozent zählt oder nicht, geht ab jetzt aus der BfArM-Liste hervor. Wer einen Test mit einem „Ja“ in dieser Spalte und einem „Ja“ in der Spalte zur PEI-Evaluierung erwirbt (aktuell bereits mehr als 30 Stück), kann davon ausgehen, dass die angegebene Sensitivität auch für die Omikron-Variante gilt. |

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