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Impfungen aktivieren Immunzellen des Gehirns
Auch die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) hat sich die Studie angeschaut und ihre Ergebnisse eingeordnet: Zwar sei der Effekt nicht „unerheblich“ – man könne durch regelmäßiges Grippeimpfen allein in Deutschland damit jährlich 40.000 Menschen vor einer Demenzdiagnose bewahren –, doch beweise die Untersuchung keinen eindeutigen Zusammenhang, sondern zeige ihn lediglich auf, erklärt DGN-Demenzexperte Professor Richard Dodel von der Universität Duisburg/Essen und Leiter des Lehrstuhls für Geriatrie. Auch Impfungen gegen Tetanus oder Diphterie konnten laut Dodel bereits solche Zusammenhänge aufzeigen. Von der Idee des „Wirkmechanismus“ steckt dahinter, dass Impfungen die Mikroglia aktivierten, die als „Immunzellen des Gehirns“ krankheitsauslösende Stoffe und Abfallprodukte abbauten – auch Beta-Amyloid, zumindest im Tierexperiment. Dodel erklärt: Beta-Amyloid sammle sich bei Alzheimer-Erkrankungen an, lagere sich zwischen den Nervenzellen ab und schädige sie.
Leben Menschen, die sich impfen lassen, generell gesünder?
Dodel gibt jedoch einen wichtigen Punkt zu bedenken, der das Ergebnis der Studie so ausfallen ließ, wie es jetzt ist: So könne der positive Effekt der Grippeimpfung auf das Demenzrisiko auch daran liegen, dass „Menschen, die sich regelmäßig impfen lassen, auch sonst gesünder leben und somit ein geringeres Krankheitsrisiko haben“. Studien seien erforderlich, die einen möglichen Zusammenhang eindeutig klärten, so der Neurologe.
1 Kommentar
Vergessliche Studienteilnehmer?
von Peter Müller am 07.10.2021 um 13:47 Uhr
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