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Kommentar
Telematik: Modell zum Arzneipass starten
Diener wies auf einem Kongress des "Aktionsforums Telematik im Gesundheitswesen" die Forderung der niedergelassenen Ärzte nach schnellen Lösungen noch in diesem Jahr zurück. Aktuelle Datenprobleme der Mediziner könnten damit nicht gelöst werden. Vielmehr müsse ein Arzneimittel- oder Gesundheitspass von allen Beteiligten auch akzeptiert werden.
Die Apotheker plädierten nachdrücklich für den elektronischen Arzneimittelpass als Vorstufe zum Gesundheitspass. Die Vorteile der Telematik müssten genutzt werden, so Diener, Vorstellungen der Krankenkassen lehnte er allerdings ab. Während die Kassen lediglich das elektronische Rezept mit zentraler Datenhaltung auf einem Server einführen wollten, möchten die Apotheker weitere Funktionen auf der multifunktionalen Chipkarte aktivieren. Sich nur auf das elektronische Rezept zu beschränken, mache angesichts des großen Investitions- und Erhaltungsaufwands wenig Sinn. Mit wenig Zusatzaufwand, also weiteren Funktionen wie der Dokumentation von Selbstmedikationspräparaten, Zuzahlungen oder dem Notfallausweis, könne dagegen ein großer Zusatznutzen erzielt werden, meinte Diener.
Auf dem Kongress hatte Dr. Rainer Hess von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung schnelle Lösungen für das nächste Halbjahr gefordert. Zur Steuerung der Arzneiausgaben müssten die Ärzte die Verordnungsdaten via elektronisches Rezept bekommen, zumal die Verantwortung der Mediziner nach Wegfall der Arzneibudgets für die Arzneiausgaben geblieben sei, aber neue Aufgaben wie Disease Management Programme hinzukämen. Der Ärztevertreter warb um Unterstützung durch die Kassen angesichts der nötigen Investitionen in Hard- und Software in den Arztpraxen. Auf dem Kongress signalisierte Dr. Hans Jürgen Ahrens vom AOK-Bundesverband finanzielle Hilfe von den Kassen, die davon profitierten. Dr. Klaus Theo Schröder vom Bundesgesundheitsministerium nannte die Einigung auf Standards wichtig für die Industrie.
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