Kommentar

PKA ade - kommt die Super-PTA?

Den Antrag stellten die Sachsen und die Thüringer: Sie forderten die ABDA auf dem Apothekertag auf, zu überprüfen, inwieweit das Berufsbild der PTA mit dem der PKA zu einem neuen Berufsbild zusammengeführt werden kann. Im Klartext: Man solle doch bitte überlegen, ob man die Apothekenhelferin abschaffen kann. Als Grund führten die beiden Länder an, dass die Inhalte der PKA-Ausbildung umstritten sind, nur die Kenntnisse zur Warenbewirtschaftung würden von einer PKA abgefordert, alle anderen Fähigkeiten wie z. B. Rechnungswesen, Marketing, Arzneimittelkunde würden von den anderen Berufsgruppen übernommen. Und für die Warenbewirtschaftung allein bedürfe es keiner PKA, dafür sei sie wiederum zu hoch qualifiziert.

Die Sachsen und die Thüringer wollen quasi ein neues Berufsbild, in dem die Fähigkeiten einer PKA und PTA vereint sind - also wohl eine Super-PTA? Vielleicht eine PKTA, eine pharmazeutisch-kaufmännisch-technische Assistentin? Mich wundert nicht, dass ein solcher Antrag von Sachsen kommt, dem Bundesland, das bereits vor einiger Zeit aus dem Arbeitgeberverband ausgetreten ist und somit nicht mehr an Tarifverträge gebunden ist. Denn eine "Super-PTA", die gleichzeitig PKA-Funktionen erfüllt, dürfte kaum günstiger zu haben sein als eine PTA nach heutiger Ausbildung. Aber wenn man keine Tarife berücksichtigen muss ...

Abgesehen von der Gehaltsdiskussion - es ist natürlich erlaubt, darüber nachzudenken, ob ein neues Berufsbild für den pharmazeutischen Assistenzbereich tatsächlich Vorteile hätte. Ich sehe sie ehrlich gesagt noch nicht. Wer heute keine PKA einstellen möchte, muss es nicht tun. In Apotheken ohne PKA erledigt heute schon die PTA die Warenwirtschaft. Und in größeren Apotheken kann eine gute PKA ihren Bereich voll ausfüllen. Vielleicht sollte man sich mehr Gedanken darüber machen, ob das Berufsbild der PTA den zukünftigen Anforderungen gerecht wird: sie braucht ein besseres Rüstzeug für eine kompetentere Beratung, gerade vor dem Hintergrund der elektronischen Gesundheitskarte mit obligatorischen Interaktions-Checks. Also vielleicht: PKA erhalten und die "PTA plus" schaffen.

Peter Ditzel

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