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- AZ 49/2004
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Kommentar
Eine Frau an der BAK-Spitze
Als am 23. Juni 1999 Karin Wahl zur Präsidentin der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg gewählt wurde, war dies ein historisches Ereignis: Zum ersten Mal in der Geschichte der deutschen Apothekerkammern stand eine Frau an der Spitze dieser Berufsorganisationen auf Länderebene. Der 25. November 2004 wird als neues historisches Datum in die Kammergeschichte eingehen: Die Delegierten der 17 Landesapothekerkammern wählten einstimmig (!) und erstmals eine Frau zur neuen Präsidentin der Bundesapothekerkammer (BAK). Magdalene Linz wird ab 1. Januar 2005 der Dachorganisation der Kammern vorsitzen. Damit wird ein Beruf, dessen Mitglieder mittlerweile zum überwiegenden Teil Frauen sind, auch von einer Frau repräsentiert - zumindest im Bereich der Kammern. Die viel zitierte "Männerriege" am Vorstandstisch des nächsten Deutschen Apothekertags wird damit ein Ende haben. Es hat lange gedauert, bis dieser Durchbruch in den konservativen, von Männern dominierten Führungsreihen der Apotheker möglich wurde. Immerhin, auf Länderebene ist hier bereits ein wenig mehr Selbstverständlichkeit bei diesem Thema eingekehrt. In Hessen, in Mecklenburg-Vorpommern, in Niedersachsen, in Nordrhein regieren Frauen in Kammern, auch bei mehreren Apothekerverbänden haben seit einigen Jahren Apothekerinnen den Vorsitz inne.
Mit Magdalene Linz wird ein neuer Stil in die BAK einziehen. Wer ihr Porträt gelesen hat, das wir in unserer Ausgabe 44 der AZ veröffentlichten, weiß, was ich meine. Wir überschrieben es mit "glaubwürdig und geradlinig". Frau Linz war früher angestellte Apothekerin, war Vorsitzende des Bundesverbands der Angestellten in Apotheken und wechselte dann "ins andere Lager", als sie sich selbstständig machte. Seit Mitte 2000 ist sie Präsidentin der Landesapothekerkammer Niedersachsen und sammelte weitere Erfahrungen in der Berufspolitik. Sie kennt beide Seiten, die der Arbeitnehmer und der Arbeitgeber. Sie ist eine Apothekerin, die immer mit beiden Füßen auf dem Boden stand. Sie wird der Ethik unseres Berufes, unserer Profession (nämlich der Apotheker als Arzneimittelfachleute) einen neuen Schub verleihen. Ich wünsche ihr, dass sie sich innerhalb der ABDA damit durchsetzt und dazu beiträgt, dass die Position der Apotheker als der Fachleute für Arzneimittel ausgebaut wird auch in der Öffentlichkeit. Ich weiß, dass es ihr ein Anliegen ist, die Beratungsleistung in der Apotheke zu verbessern. Wir wünschen ihr für ihre Tätigkeit viel Erfolg! Herzlichen Glückwunsch zur Wahl als neue BAK-Präsidentin!
Peter Ditzel
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