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Prisma
Reproduktionsmedizin: Schwanger dank eingefrorener Eierstöcke
1997 war bei der werdenden Mutter eine Krebserkrankung diagnostiziert worden. Bevor sie sich einer Chemo- und Strahlentherapie unterzog, ließ sich die belgische Frau Streifen ihres Eierstockgewebes entnehmen und einfrieren. Im Februar 2003 reimplantierten Jaques Donnez und sein Team von der Katholischen Universität von Louvain einen dieser Gewebestreifen an die verbliebenen und nicht mehr funktionsfähigen Eierstöcke. Einige Monate später bekamen die Mediziner die Bestätigung für die erfolgreiche Transplantation: Erst setzte der Monatszyklus der Frau wieder ein, dann wurde sie auf natürliche Weise schwanger.
Sollte sich der hier beschriebene Erfolg wiederholen lassen, wäre dies für viele Krebspatientinnen eine große Hoffnung und ein Durchbruch in der Reproduktionsmedizin. Kutluk Oktay vom Weill Medical College an der Cornell Universität warnt allerdings vor voreiligen Schlüssen. Er gibt zu bedenken, dass die Schwangerschaft ihren Ursprung nicht unbedingt in Eiern des Transplantats, sondern ebenso in einer spontanen Erholung der Eierstöcke der Belgierin haben könnte.
Sollte die Schwangerschaft tatsächlich von dem Transplantat herrühren, hält auch er das für einen Durchbruch der Wissenschaft, noch sei es aber zu früh, um hier abschließend ein Urteil abgeben zu können. ral
Quelle: Vortrag auf dem Jahrestreffen der Europäischen Gesellschaft für menschliche Reproduktion und Embryologie (ESHRE), 27. – 30. 6. 2004, Berlin.
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