Prisma

Männliche Wechseljahre sind selten

Die viel diskutierten "Wechseljahre des Mannes" sind möglicherweise weniger verbreitet als angenommen. Darauf deutet eine Untersuchung finnischer Mediziner hin.

Die Forschergruppe um Antti Perheentupa von der Universität Turku musste eine Studie zur Androgenersatztherapie abbrechen, da sich nicht genügend Betroffene fanden. Perheentupa und seine Kollegen verschickten Fragebögen an rund 30.000 männliche Einwohner Turkus im Alter von 40 bis 70 Jahren. Etwa 16.000 antworteten, gut 2500 davon schienen Symptome einer Andropause aufzuweisen, 1800 ließen sich Blut abnehmen. Tatsächlich wiesen 250 dieser Männer deutlich verringerte Testosteronspiegel auf. Nach Ausschluss von Männern mit anderen Erkrankungen, die sich auf den Hormonhaushalt auswirken, blieben nur 37 potenzielle Studienteilnehmer. Aus Gründen der statistischen Absicherung wären für die Studie jedoch mindestens 200 Betroffene nötig gewesen. "Dies scheint darauf hinzudeuten, dass eine eigenständige Andropause sehr selten ist und keinesfalls so verbreitet, wie die Leute denken", so Perheentupas Kommentar. ral

Quelle: Präsentation auf dem European Congress of Endocrinology, 1.-5.4.2006, Glasgow

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