Gesundheitspolitik

Patienten haben oberste Priorität

20 Jahre DGVP: Toll gearbeitet, aber nichts erreicht

Berlin (ks). Die Deutsche Gesellschaft für Versicherte und Patienten e.V. (DGVP) feiert ihr 20-jähriges Bestehen. Ganz unzufrieden ist DGVP-Präsident Wolfram-Arnim Candidus nicht: "Rund 25.000 Menschen haben wir zu ihrem Recht verholfen und vor Ausgrenzung bewahrt", sagte er am 19. März in Berlin. Dennoch: Durchsetzen konnten sich die Lobbyisten für Versicherte und Patienten nicht – weder im Gemeinsamen Bundesausschuss noch bei den Kassen oder in politischen Gremien.

Candidus betonte, dass der DGVP stets ohne finanzielle Unterstützung aus der Politik oder von den Kassen und nur mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen gearbeitet habe. Vieles habe man geschafft: "Wir sind Gesprächspartner in vielen Gremien", so der DGVP-Präsident. Und wo man nicht vertreten ist, sei man anerkannt – zumindest als "Störfaktor". Und der will Candidus im bestehenden Gesundheitswesen – für ihn ein "Krankheitsbetreuungssystem mit Mangelverwaltung" – durchaus sein. Für die Zukunft fordert der DGVP neue Strukturen im G-BA, hier wollten die Patienten ein Stimmrecht von 75 Prozent haben, die Selbstverwaltung eines von 25 Prozent. Zudem will der Verband den Föderalismus überwinden, der etwa im Klinikbereich nur zu Problemen führe. In letzterem Punkt fasst sich der DGVP auch selbst an die Nase: Ab sofort versteht er sich als "Bürgerinitiative Gesundheit". Anders als derzeit, da die Aktivitäten der DGVP zentral geleitet werden, will sich der Verband künftig verstärkt regional aufstellen. Es soll Landesbeauftragte geben, die sich auch um Veranstaltungen vor Ort kümmern können.

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