Ernährung aktuell

Kaffee hemmt rezeptornegativen Brustkrebs

Postmenopausale Frauen, die pro Tag mehr als fünf Tassen Kaffee trinken, können laut einer schwedischen Studie ihr Brustkrebsrisiko um ein Fünftel senken. Der Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und Brustkrebsrisiko gilt insbesondere für rezeptornegative Mammakarzinome.

Ein Forscherteam um Jingmei Li vom Karolinska Institut in Stockholm untersuchte 2818 postmenopausale Brustkrebspatientinnen und 3111 Kontroll-Probandinnen. In der Studie wurden sowohl die Familienanamnese als auch eine Hormontherapie, der Body-Mass-Index und Risikofaktoren wie eine frühe Menarche berücksichtigt. Ergebnis: Lag der Kaffeekonsum bei mehr als 750 ml pro Tag, erkrankten die Frauen in der Studie um bis zu 20 Prozent seltener an Brustkrebs als jene Frauen, die 150 ml oder weniger Kaffee pro Tag zu sich nahmen. Der Zusammenhang wurde vor allem bei Östrogenrezeptor-negativen Tumoren und etwas abgeschwächt bei Progesteronrezeptor-negativen Tumoren deutlich. Welche Inhaltsstoffe genau für die Reduktion des Risikos verantwortlich sind, ist aufgrund des Studiendesigns noch nicht geklärt. Die Studienautoren vermuten eine Mischung verschiedener Polyphenole. Übertragen auf die MARIE-Kohorte (Mamma Carcinoma Risk factor Investigation) in Deutschland waren die Ergebnisse nicht ganz so eindeutig, zeigten jedoch die gleiche Tendenz. Laut den schwedischen Wissenschaftlern könnte der Unterschied am Konsum von Filterkaffee liegen, der in Deutschland anders als in Schweden dem aufgegossenen Kaffee vorgezogen wird.


sk


Quelle: Li, J. et al.: Breast Canc. Res. 2011, 13:R49;
DOI:10.1186/bcr2879



DAZ 2011, Nr. 20, S. 76

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