Gesundheitspolitik

Mehr Vertraulichkeit in ABDA-Gremien

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbänce - ABDA - wünscht sich mehr Verschwiegenheit: Am 27. Juni verabschiedete die Mitgliederversammlung eine Satzungsänderung, die die Mitglieder von Ausschüssen der Berufsorganisation bei bestimmten Themen zur Vertraulichkeit verpflichtet. Wer dagegen verstößt, muss Schadenersatzforderungen einkalkulieren.

Einig war man sich bei der Mitgliederversammlung, dass die Verschwiegenheitsverpflichtung bei vorher als vertraulich deklarierten Themenkomplexen der Offenheit von Diskussionen und der Diskussionskultur im Ganzen dient. Nicht ganz so einig war man sich dem Vernehmen nach allerdings darüber, wie genau der Schaden, den die mangelnde Verschwiegenheit verursachen kann, festzustellen ist. Dies wurde auch bei der Mitgliederversammlung thematisiert. Am Ende war es dennoch eine – laut ABDA – "überwältigende Mehrheit", die für die Änderung stimmte.

Einstimmig über der Bühne gingen dagegen andere Nachjustierungen an der ABDA-Satzung. So wurden beispielsweise neue Abstimmungsregeln der Mitgliederversammlung beschlossen: Wer bei einer Abstimmung nicht da ist, wird nicht mitgezählt – und Stimmenthaltungen und ungültige Stimmen sollen ebenfalls als nicht abgegebene Stimmen zählen.

Wolf: Zuversicht in Sachen Apothekenhonorar

In seinem Bericht zur politischen Lage betonte Präsident Heinz-Günter Wolf, dass die ABDA "mit Nachdruck” daran arbeite, in Sachen Honorierung mit der Politik ins Einvernehmen zu kommen. Die Chance, die Erhöhung des Apothekenhonorars im Rahmen der Novellierung des Arzneimittelrechts zu regeln, ist zwar verpasst. Doch der ABDA-Präsident ist nach wie vor zuversichtlich: Die Kontakte zu den Ministerien seien intensiv – und auf Arbeitsebene nahezu täglich. Wolf verwies darauf, dass die Politik mehrmals habe durchklingen lassen, "dass nun etwas für die Apothekerinnen und Apotheker getan werden muss." Nun müsse auch geliefert werden.

Zuspruch für neue Kommunikationsstrategie

Weiteres Thema der Mitgliederversammlung war die Kommunikationsstrategie der ABDA. Hier gab es nach Informationen der ABDA Rückhalt für den Plan, zukünftig wieder vermehrt das Leistungsspektrum der Apotheker in den Mittelpunkt einer imageorientierten Kommunikation zu stellen. Vor allem die pharmazeutische Beratung soll dabei in den Fokus rücken. Dies sei essenziell die Grundlage dafür, dass in der Politik auch die ordnungspolitischen und finanziellen Forderungen der ABDA gehört und verstanden würden.

Mit großer Mehrheit wurde letzte Woche in der Jägerstraße zudem der ABDA-Haushalt für das Jahr 2013 verabschiedet. Weiteres Thema der Mitgliederversammlung war die Vorbereitung des Deutschen Apothekertages in München.



AZ 2012, Nr. 27, S. 1

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