Prisma

Falsche Ernährung schadet noch den Enkeln

Dass sich eine ungesunde Ernährung auf das eigene Krebsrisiko negativ auswirken kann, ist bekannt und auch nachvollziehbar. Wie US-amerikanische Forscher nun schreiben, ist der Schaden jedoch weit größer als bislang angenommen. Noch die Enkelgeneration leidet darunter.

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Eine Gruppe um Leena Hilakivi-Clarke, Georgetown University in Washington, fütterte trächtige Ratten mit fettreicher Nahrung. Die Jungen waren gesund, weibliche Tiere erkrankten ausgewachsen jedoch bis zu 60 Prozent häufiger an Brustkrebs als Weibchen, deren Mütter nicht gemästet worden waren. Und nicht nur das: Auch die Nachkommen dieser Tiere hatten noch ein erhöhtes Brustkrebsrisiko. Die Auswirkungen der fetten Kost waren also bis in die Enkelgeneration spürbar. Wie die Wissenschaftler schreiben, war für das vererbte "Diätrisiko" ein erhöhter Estrogenspiegel während der Schwangerschaft verantwortlich. Noch ist unklar, ob die Befunde aus dem Tierversuch auf den Menschen übertragbar sind. Studienleiterin Hilakivi-Clarke hält epigenetische Ursachen für Mammakarzinome bei Frauen jedenfalls für denkbar.


ral


Quelle: De Assis, S. et al.: Nature Comm., Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1038/ncomms2058



DAZ 2012, Nr. 38, S. 6

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