DAZ aktuell

Weichen neu stellen

Barbara Neusetzer, Erste Vorsitzende der Apothekengewerkschaft Adexa

Foto: Adexa

2015 müssen die Weichen für den Berufsnachwuchs neu gestellt werden: Dabei denke ich nicht nur an das Pharmaziestudium, das grundlegend umstrukturiert werden sollte, um die jungen Kolleginnen und Kollegen auf die patientenorientierte Pharmazie vorzubereiten. Ich denke besonders an die überfällige Novellierung der PTA-Ausbildung – dreijährig, bundeseinheitlich und mit Erwerb der Fachhochschulreife! – und an Konzepte, um genügend bezahlbare Ausbildungsplätze in allen Kammerbezirken sicherzustellen. Dazu wird es einen runden Tisch mit den ­Interessenvertretern geben – sowie eine Podiumsdiskussion auf der Wirtschafts-Interpharm im März in Hamburg. Wichtig ist auch, dass ADEXA die Umsetzung der PKA-Ausbildungsnovellierung konstruktiv begleitet und sich für diese Berufsgruppe stark macht.

Die Apotheken übernehmen neue Aufgabengebiete wie die Medikations­analyse und das Medikationsmanagement. Die Leistungen werden also vielfältiger, daher wird man auch mehr Spezialisten einsetzen müssen. PTA, deren Präsenz in der Offizin bereits jetzt mit etwa vier Fünftel der Kundenkontakte sehr groß ist, sollten in ihrer Kompetenz wahrgenommen, aber vor allem auch gefördert werden. Ein gleichzeitiger Einsatz in der Warenwirtschaft widerspricht dem PTA-Berufsbild und sollte ohnehin allein den PKA vorbehalten bleiben. Solange von Arbeitgeberseite so wenig auf die Kernkompetenzen geachtet wird, so lange muss sich die Apothekerschaft nicht über schlecht bewertete Testkäufe – externe wie kammerinterne – wundern.

Zwei tarifpolitische Ziele für 2015: Ein neuer Bundesrahmentarifvertrag muss schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden und damit eine angemessene Notdienstvergütung. Zuletzt hat es Bewegung in der Tarifausein­andersetzung mit dem ADA gegeben, aber noch keine spruch- und unterschriftsreife Vereinbarung. Und wir wollen für Sachsen wieder einen ­Tarifvertrag. Hier schließt sich der Kreis zum Berufsnachwuchs: Nur mit attraktiven Arbeitsbedingungen, für alle Berufsgruppen und auch im Notdienst, können Apotheken im ­Wettbewerb um Schul- und Hoch­schulabsolventen mithalten. |

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