... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 23 Prozent Non-Compliance

bah/ral | Rund ein Viertel der Bevölkerung (23 Prozent) hat 2016 die Einnahme von Arzneimitteln vergessen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH). Genauso viele Befragte gaben an, ihre Arzneimittel ohne Rücksprache mit Arzt oder Apotheker vorzeitig abgesetzt zu haben, weil es ihnen wieder besser ging und sie die Einnahme daher nicht mehr notwendig fanden.

Der BAH weist in einer Pressemit­teilung zur Studie darauf hin, dass diese Non-Compliance insbesondere bei Antibiotika sehr gefährlich ist und daher „gut überlegt“ sein sollte. „Ein Antibiotikum sollte man immer strikt nach Anweisung des Arztes einnehmen“, kommentiert Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH, die Umfrageergebnisse. Das gelte auch dann noch, wenn die Krankheitssymptome schon abgeklungen seien. Nur bei einer ausreichend hohen Konzentration im Körper könne das Antibiotikum seine volle Wirkung entfalten. Nur dann sei die Wahrscheinlichkeit hoch, alle krank machenden Bakterien auch wirklich zu beseitigen, so Kroth.

Und: „Bei einer vorzeitigen Absetzung drohen nicht nur Komplikationen für die aktuelle Erkrankung. Auch die Gefahr, dass die Bakterien gegen das Antibiotikum resistent werden, das dann bei künftigen Erkrankungen nicht mehr wirkt, ist hoch“, ergänzt Kroth.

Laut World Health Organization (WHO) haben Antibiotika-Resistenzen in den letzten Jahren zugenommen. Wer Antibiotika nicht wie verordnet einnimmt, trägt zu dieser Entwicklung bei. 

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