Prisma

Rätselhaftes Neunauge

Indikator für „gesunde“ Gewässer

cae |Das Bachneunauge (Lampetra planeri) ist „Fisch des Jahres 2017“ in der Schweiz. Dabei ist es im taxonomischen Sinne gar kein Fisch. Anstatt der Kiefer besitzt es ein mit Hornzähnen bestücktes rundes Maul. Die Rundmäuler ­haben sich bereits vor 500 Millionen Jahren von den Vorfahren der Fische getrennt und danach einige für Wirbeltiere typische Merkmale verloren.
Foto: Rostislav - stock.adobe.com
Sieben lineare Kiemenöffnungen mit dem Auge und dem Nasenloch (hier nicht sichtbar) führten zum Namen „Neunauge“. - Ein Bachneunauge in seinem Biotop.

Das Bachneunauge laicht im kühlen, klaren Oberlauf von schnell fließenden Gewässern (meistens Bächen) mit sandiger oder kiesiger Sohle. Die Larven (Querder) vergraben sich – bis auf den Kopf – darin und ernähren sich von Mikroorganismen. Nach drei bis fünf Jahren verwandeln sie sich in die etwa 20 cm langen geschlechtsreifen Tiere. Während andere Neunaugen sich an Fischen festbeißen und von deren Blut ernähren, fastet das Bachneunauge bis zu seinem Tod. Durch die Verbauung und Verschmutzung von Gewässern hat es den Großteil seines Lebensraums in Mitteleuropa verloren. |

Quelle:
www.sfv-fsp.ch/fisch-des-jahres/fisch-des-jahres-2017.html

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.