DAZ aktuell

Der Kampf für das Rx-Versandverbot lohnt sich noch immer

Friedemann Schmidt, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Foto: ABDA
Friedemann Schmidt

Nach dem schwierigen Ergebnis der Bundestagswahl im September braucht es dringend wieder eine sta­bile Bundesregierung, die möglichst schnell zur Sacharbeit zurückkehrt. In der Gesundheitspolitik wird es weiter die inhaltlich spannende Diskussion geben, wie sich das duale Krankenversicherungssystem weiterentwickeln soll – ob weiterhin mit privaten und gesetzlichen Kostenträgern oder auf dem Weg hin zu einer einheitlichen Bürgerversicherung. Darüber hinaus wird es darum gehen, welche Rahmenbedingungen bei der Digitalisierung im Gesundheitsbereich gesetzt werden und wie man künftig die Gesundheitsversorgung als Teil erfolgreicher Strukturpolitik auch in ländlichen Räumen organisieren kann.

Aus Apothekersicht bleibt das Problem bestehen, dass der Europäische Gerichtshof im Oktober 2016 die deutsche Arzneimittelpreisverordnung ausgehebelt und dabei ausländischen Versendern erlaubt hat, die einheitlichen Abgabepreise für rezeptpflichtige Medikamente zu unterlaufen. Zu ­lösen ist das Problem nur mit einem Versandverbot für verordnete Arzneimittel, für das es sich auch in diesem Jahr weiter zu kämpfen lohnt. Im Zusammenhang mit dieser ordnungs­politischen Debatte ist außerdem eine Debatte um eine grundsätzliche Reform der Apothekenvergütung aufgekommen. Angesichts vieler unsinniger Ideen heißt es dabei vor allem, einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Apotheker brauchen vor allem Planungssicherheit und eine Rechtsgrundlage für neue Dienstleistungen. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.