Wirtschaft

Douglas gewinnt online

Serviceangebote in Filialen immer mehr gefragt

cha/dpa | Fast 30 Prozent des Douglas-Umsatzes in Deutschland entfallen auf den Online-Handel. Die Filialen punkten mit Beratung und Service.

„Nirgendwo anders in Europa ist der Wettbewerb so hart wie in Deutschland. Nirgendwo anders wird so viel mit Rabatten um Kunden gekämpft“, beschrieb Douglas-Chefin Tina Müller im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur die Lage. Die Managerin steht seit gut eineinhalb Jahren an der Spitze der Parfümeriekette und ist seitdem dabei, Douglas für den härter gewordenen Wettbewerb fit zu machen.

Erste Erfolge sind inzwischen sichtbar. Im ersten Halbjahr steigerte Douglas seinen Umsatz europaweit um 4,8 Prozent auf knapp 2 Mrd. Euro, in Deutschland lag das Plus bei 9,5 Prozent. Wachstumsmotor war mit 36,8 Prozent plus der Online-Handel. Unter dem Strich stieg der Gewinn um 20 Prozent auf 71 Mio. Euro.

Für Müller ist es klar, dass die Verlagerung von Umsätzen aus dem stationären Geschäft ins Internet weitergehen wird. „Zwar findet die Erstberatung – das Riechen des ­Parfüms, das Ausprobieren des ­Lippenstifts – weiter im Geschäft statt, aber der Wiederkauf geht sehr stark in den Online-Bereich.“ Daher will Douglas seinen Online-Auftritt zu einem Marktplatz ausbauen, auf dem die Kunden auch Produkte und Beauty-Angebote externer Partner erhalten können. Der Siegeszug des Online-Handels hat natürlich Auswirkungen auf das Filialnetz: „Wir werden das Filialnetz kontinuierlich den Marktgegebenheiten anpassen und machen dazu gerade eine genaue Analyse der deutschen Standorte. Hierzulande sind aber weniger als 20 von 435 Filialen nicht profitabel.“

Während im Online-Handel der Preis dominiert, setzt Douglas im stationären Geschäft auf mehr Service, mehr Beratung und mehr Entertainment. „Serviceangebote werden immer wichtiger. Wir sehen, dass unsere Kosmetikkabinen immer besser gebucht sind“, sagt Müller. Die Kunden seien bereit, dafür auch einen höheren Preis zu bezahlen. So habe Douglas in den Filialen im Februar die Preise für 7000 nicht so häufig nachgefragte Produkte sogar erhöhen können. |

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