Wirtschaft

Zur Rose setzt auf COVID-19

Im Geschäftsjahr 2019 stiegen Umsätze und Verluste

cha | Während weltweit die Angst vor den Folgen von COVID-19 wächst, spekuliert die DocMorris-Mutter Zur Rose auf Vorteile für ihr Geschäftsmodell. Der Schweizer Konzern setzt darauf, dass die Akzeptanz für den Medikamentenversand dank der Coronakrise zunimmt.

In der Pressemeldung zum Geschäftsbericht 2019 heißt es: „Die Zur Rose-Gruppe erwartet durch die aktuelle globale COVID-19-Krise eine deutlich schnellere Marktakzeptanz für den Medikamentenversand und digitale Gesundheitsdienstleistungen.“ Dabei kann Zur Rose sich zumindest beim Umsatz nicht beklagen: Dieser legte im Geschäftsjahr 2019 um 30 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Schweizer Franken zu. Damit untermauern die Schweizer laut eigenen Angaben „ihre klare umsatzmäßige Nummer-1-Position der E-Commerce-Apotheken in Europa“. Allerdings beruhen diese Umsatzzuwächse zu einem guten Teil auf Übernahmen u. a. der deutschen Versender Medpex und Apo-Rot.

Anders sieht es jedoch auf der Gewinnseite aus. Unter Berücksichtigung aller Sondereffekte blieb das Betriebsergebnis (EBITDA) mit minus 13,8 Millionen Franken auf der Höhe des Vorjahres. Das Unternehmensergebnis verschlechterte sich aufgrund von erhöhten Abschreibungen im Zusammenhang mit den akquirierten Unternehmen von minus 39,1 Millionen auf minus 52,4 Millionen Franken.

Besonders gut läuft es für die Zur Rose-Gruppe auf dem deutschen Markt: Hier stieg der Umsatz inklusive Medpex-Verkäufen um 45,4 Prozent auf 976,0 Millionen Franken. Für die Zukunft setzt sie vor allem auf das E-Rezept. Die Pressemeldung verweist auf Pilotprojekte von DocMorris mit dem Deutschen Hausärzteverband, dem Spitzenverband der Fachärzte Deutschlands (SpiFa) und dem Telemedizin­anbieter KRY. Dabei vernetze „die eigene erprobte E-Rezept-Technologie der Zur Rose-Gruppe zusammen mit der dazu gehörenden App Arzt, Patienten und Apotheke bis hin zur Abrechnung“. In den kommenden Jahren erwartet Zur Rose „eine deutliche Steigerung des Versandmarktanteils verschreibungspflichtiger Medikamente von derzeit lediglich 1 Prozent“. |

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