Arzneimittel und Therapie

Oxcarbazepin unter Verdacht

Erhöhtes Frakturrisiko bei Kindern und Jugendlichen

mab | Bis zur Pubertät werden die Grundpfeiler für eine gesunde Knochenstärke gelegt. Treten in dieser Zeit – z. B. durch die Einnahme von Arzneimittel – Störungen im Knochenstoffwechsel auf, können dauerhafte Schäden des Bewegungs­apparats die Folge sein. Forscher haben die Häufigkeit von Knochenbrüchen bei 561 Kindern mit Epilepsie im Alter zwischen vier und 13 Jahren unter einer Therapie mit Levetiracetam oder Oxcarba­zepin und 271.000 Kindern ohne Epilepsie miteinander verglichen. Es zeigte sich, dass über den Beobachtungszeitraum von fünf Jahren unter Oxcarbazepin vermehrt Frakturen (12,8%) im Vergleich zur Kontrollgruppe (8,2%) auftraten, nicht jedoch unter Levetiracetam (7,5%). Die Autoren warnen jedoch davor, aufgrund dieser Ergebnisse Ox­carbazepin als nicht sicher einzustufen oder alle Kinder künftig mit Levetiracetam zu behandeln. Letzteres kann sich nämlich auf die häufig schon bei epileptischen Kindern beeinträchtigte psychische Gesundheit auswirken. Vielmehr sollte bei der Wirkstoffauswahl eine individuelle Nutzen-­Risiko-Analyse erfolgen. Im nächsten Schritt wollen die Forscher die Ursache für die erhöhte Fraktur­rate ausfindig machen. |

Literatur

Whitney D et al. Effect of levetiracetam and oxcarbazepine on 4-year fragility fracture risk among prepubertal and pubertal children with epilepsy. Epilepsia 2021. DOI: 10.1111/epi.1699

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