Gesundheitspolitik

Apothekenangestellte angeklagt

Generalstaatsanwaltschaft erhebt Anklage wegen 1074 gefälschter Impfzertifikate

dpa/az | Die Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg hat vor dem Landgericht München Anklage gegen zwei mutmaßliche Impfzertifikat-Fälscher erhoben. Es handelt sich um eine Apothekenmitarbeiterin und einen Mann.

Wie die Generalanwaltschaft am vergangenen Montag mitteilte, sollen die beiden Angeschuldigten 1074 falsche Bescheinigungen für Corona-Impfungen ausgestellt und damit mehr als 130.000 Euro Gewinn gemacht haben. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Gericht entscheiden.

Den Ermittlern zufolge soll das Duo im Internet QR-Codes für den digitalen Impfausweis zum Preis von mindestens 150 Euro pro Stück angeboten haben. Bezahlt wurde über die Kryptowährungen Bitcoin oder Monero. Erstellt wurden die Bescheinigungen demnach über die IT-Infrastruktur der Apotheke, in der die Frau arbeitete – allerdings ohne Wissen des Apothekenleiters. Zunächst sei dies am Rechner vor Ort geschehen, später nachts mithilfe einer Fernzugriffsoftware.

Gefälschte technische Aufzeichnungen und Geldwäsche

Den beiden Angeschuldigten wird unter anderem gewerbsmäßige Fälschung technischer Aufzeichnungen und Geldwäsche vorgeworfen. Zudem wird den beiden, die sich laut Staatsanwaltschaft auch privat kannten, unter anderem auch versuchter Betrug beim Leasing eines Porsche vorgeworfen. Als Motiv für die Taten geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass sich die Angeschuldigten ihren hohen Lebensstandard nicht leisten konnten.

Auch den Abnehmern der Impf­zertifikate droht Ärger: Ein Teil von ihnen konnte laut Staats­anwaltschaft ermittelt werden. Auch gegen sie wurden beziehungsweise werden Ermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz. |

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