Wirtschaft

Phagro schlägt Alarm

Unterfinanzierung gefährdet kritische Infrastruktur

cha | Die Großhandelsmarge für rezeptpflichtige Arzneimittel ist im Jahr 2021 unter 4 Prozent gesunken – darauf macht der Bundesverband des pharma­zeutischen Großhandels e. V. (Phagro) aufmerksam.

„2021 haben unsere Unternehmen einen enormen Kraftakt an der Belastungsgrenze vollbracht“, fasst der Phagro-Vorsitzende André Blümel das vergangene Jahr zusammen und verweist auf die Auslieferung von 125 Millionen Impfdosen. Doch die flächendeckende Versorgung über den vollversorgenden pharmazeutischen Großhandel sei schon seit Längerem nicht mehr ausreichend finanziert, deshalb sei dieser Teil der kritischen Infrastruktur in Gefahr.

Die gesetzliche Großhandelsspanne für rezeptpflichtige Arzneimittel fiel 2021 auf den kritischen Wert von 3,99 Prozent, heißt es weiter in der Pressemeldung. Als wesentliche Ursache wird genannt, dass der Anteil hochpreisiger Arzneimittel weiter angestiegen sei und heute mehr als ein Drittel des Großhandelsumsatzes mit verschreibungspflichtigen Präparaten ausmache. Doch gerade bei diesen komplexen Medikamenten sei aufgrund des derzeitigen Vergütungsmodells die prozentuale Marge umso niedriger, je höher der Preis sei. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, so Blümel. |

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