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Information des Paul-Ehrlich-Instituts
Engpässe bei Impfstoffen
Zur Zeit treten Lieferengpässe bei einigen Impfstoffen der Firma GlaxoSmithKline auf. Von den Lieferprobleme sind unter anderem der Sechsfach-Impfstoff Infanrix® Hexa und der Vierfach-
Infanrix® Hexa wird bei Säuglingen und Kindern zur vorbeugenden Immunisierung gegen die Infektionskrankheiten Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B und die vom Bakterium Haemophilus influenzae Typ B (Hib) hervorgerufenen Krankheiten eingesetzt. Die derzeitigen Lieferprobleme bei dem Sechsfach-Impfstoff liegen nach Angaben von GlaxoSmithKline an der Hib-Komponente. Durch eine geänderte Qualitätsfreigabe sei es zu verspäteten Freigaben einzelner Chargen gekommen. Dies wird zu Verspätungen bis in das zweite Quartal führen, wie GSK mitteilte. Der Hersteller geht aber davon aus, dass spätestens Ende Februar der Impfstoff wieder lieferbar ist, sodass es bei geplanten Impfungen zu einer Verzögerung von vier bis sechs Wochen komme.
Der Vierfach-Impfstoff Priorix®-Tetra ist ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken, der bei Säuglingen und Kindern angewendet wird. Bei diesem Impfstoff kam es zu Verzögerungen bei der Auslieferung: Die Produktion eines Puffersubstrats des Vierfach-Impfstoff sei in ein anderes Werk verlegt worden, um Kapazitäten für die H1N1-Vakzine zu schaffen. Diese geänderte Produktionsweise führte zu einer verspäteten Freigabe und entsprechenden Lieferverzögerungen, wie GSK mitteilte.
Auch einige andere Impfstoffe sind von Lieferengpässen betroffen. Doch liegen dem Paul-Ehrlich-Institut diesbezüglich derzeit keine weiteren Informationen vor. Das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel
verweist als mögliche Alternative zur Überbrückung des Engpasses auf weitere in Deutschland zugelassene Kombinations- und Einzelimpfstoffe (www.pei.de/impfstoffe). Die Verfügbarkeit einiger Alternativprodukte, auch von anderen Impfstoffherstellern als GlaxoSmithKline, wird seitens des Paul-Ehrlich-Instituts derzeit überprüft und schnellstmöglich bekannt gegeben. Gegen Masern, Mumps und Röteln sind die Impfstoffe Priorix® der Firma GSK und M-M-RVAXPRO® der Firma Sanofi Pasteur MSD verfügbar. Bezüglich der Windpockenkomponente kann der Einzelimpfstoff Varivax® der Firma Sanofi Pasteur MSD eingesetzt werden. Für die Zeit der Überbrückung kann zudem eine Priorisierung der Grundimmunisierung gegenüber der Auffrischimpfung erwogen werden. Für den Impfstoff Infanrix® Hexa kann die 1. und 2. Impfung prioritär vor einer Auffrischimpfung erfolgen. Für die Masern-Mumps-Röteln-Windpocken-(MMRV)-Impfung kann die zweite Impfung zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Die zweite MMRV-Impfung dient dazu, eventuelle Impflücken zu schließen.
Quelle: Informationen des Paul-Ehrlich-Instituts zu Alternativen für Kinder-Impfstoffe, die derzeit nicht lieferbar sind vom 7. Februar 2010.
Langen - 08.02.2010, 11:56 Uhr