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Phytopharmaka
Bittergurke für Diabetiker interessant
Bittergurke senkt den Blutzuckerspiegel und wirkt gewichtsreduzierend. Das ergaben Forschungsarbeiten, die von Wissenschaftlern der Universität Gießen und des Internationalen Gemüseforschungszentrums AVRDC in Taiwan gemeinsam durchgeführt wurden.
Die Bittergurke ist ein altes Heilmittel, das in der ayurvedischen Medizin zur Linderung von Diabetes eingesetzt wird. Sie wächst nicht nur in tropischen und subtropischen Breitengraden, sondern auch bei uns in Mitteleuropa. Die in der Bittergurke enthaltenen Lipide wirken blutzuckersenkend, die Saponine senken das Gewicht. Jetzt sollen alle hundert Bittergurkensorten, die in der Genbank des AVRDC lagern, auf ihre „Diabeteswirksamkeit“ getestet werden. Mit neuen Anbaumethoden will man das natürliche „Antidiabetespotenzial“ des Gemüses steigern.
Gießener Ernährungswissenschaftler untersuchten mit genetisch veränderten diabetischen Mäusen, ob und wie sich das Verfüttern von Bittergurke auswirkt. Bereits nach fünf Wochen zeigten sich deutliche Ergebnisse: Die Mäuse, die Bittergurke erhalten hatten, hatten weniger zugenommen als die Kontrollgruppe. Außerdem hatten sie einen niedrigeren Blutzuckerspiegel.
Um die antidiabetische Wirkung verschiedener Fraktionen beurteilen zu können, wurde die Bittergurke nicht als Ganzes verfüttert, sondern nur ihre wichtigsten Bestandteile. Dabei handelt es sich um die Lipid-, die Saponin- und die hydrophile Fraktion. Die Saponine wirkten vor allem gewichtssenkend. Die Lipide senkten den Blutzuckerspiegel, im Schnitt um 15 Prozent. Damit könnte sich die Bittergurke zur vorbeugenden Behandlung eignen.
Die Forscher wollen auch herausfinden, mit welchen Anbautechniken die Wirkung am besten unterstützt werden kann, um das natürliche Potenzial der infrage kommenden Sorten zu steigern und ein echtes diätetisches Lebensmittel auf den Feldern der Bauern wachsen zu lassen.
Noch sind viele Fragen offen, so zum Beispiel, ob der Bitterstoff weggezüchtet werden kann, ohne die Wirksamkeit zunichte zu machen, oder ob die Bittergurke als Salat oder als gekochtes Gemüse gegessen werden muss, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Quelle: Presseinformation der Deutschen Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ), 28. Juni 2010
Gießen - 30.06.2010, 07:31 Uhr