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Innovationen 2011
vfa mit optimistischer Prognose
Die forschenden Arzneimittel-Unternehmen rechnen für 2011 mit vielen neuen Medikamenten – etwa zur Behandlung von Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen. 25 bis 30 der bis zu 100 kommenden Medikamente dürften dabei laut vfa auf neuen Wirkstoffen basieren.
Wie der vfa mitteilte, sollen beispielsweise zwei neue Antibiotika Bakterien bekämpfen, die gegen ältere Mittel resistent geworden sind. Erstmals seit fünf Jahrzehnten könnte zudem ein neues Medikament gegen Lupus verfügbar werden, eine Autoimmunkrankheit, die mit Entzündungen im ganzen Körper einhergeht. Für Patienten mit Multipler Sklerose könnten gleich mehrere neue Präparate verfügbar werden; sie sollen Symptome lindern und die Häufigkeit von Krankheitsschüben senken. Ein auf einem bekannten Wirkstoff (Cladribin) aufsetzendes MS-Präparat von Merck Serono/Teva hat allerdings bereits letzten Herbst einen Dämpfer bei der Europäischen Zulassungsbehörde EMA erlitten.
Positiver sieht es dagegen für Medikamente mit neuen Wirkstoffen gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen aus – hier haben einige Präparate bereits die Zulassung oder die positive opinion der EMA, sind aber noch nicht auf den Markt.
Weiterhin wird erwartet, dass zwei Kombinationspräparate gegen Malaria 2011 die Zulassung erhalten könnten. Sie wurden vor allem für Entwicklungsländer entwickelt, können aber auch reisenden Europäern zugute kommen, heißt es beim vfa. Fast ein Drittel der neuen Medikamente wird voraussichtlich der Behandlung seltener Erkrankungen dienen, etwa der Lungenfibrose oder einer angeborenen Störung der Gallen-Bildung, und damit Orphan Drug Status genießen.
Cornelia Yzer, Hauptgeschäftsführerin des vfa, betonte: „Pharmaforschung ist risikoreich, langwierig und teuer“. Die Entwicklung jeder Medikamenten-Innovation von 2011 sei schon in den 1990er-Jahren begonnen worden. Was in diesem Jahr in Pharmalabors in Deutschland und andernorts erfunden werde, dürfte kaum vor 2020 zu den Patienten gelangen.
Berlin - 03.01.2011, 11:03 Uhr