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Lebensmittelkeime
„Reisende“ Krankheitserreger
Das neue EU-Projekt „Promise“ wird weitgereiste Lebensmittel auf Krankheitskeime untersuchen. Unter der Leitung des Lebensmittelhygienikers Dr. Martin Wagner von der Veterinärmedizinischen Hochschule Wien beteiligen sich zwanzig Partner aus europäischen Ländern an dem mit knapp drei Millionen Euro finanzierten Projekt.
Seit März 2012 werden dazu Stichproben von beschlagnahmten Lebensmitteln an wichtigen europäischen Flug- und Seehäfen sowie im „Kleinen Grenzverkehr“ zwischen benachbarten Staaten genommen. Ziel des Projekts ist es, zu ermitteln, welche Keime über Lebensmittel eingeführt werden und wie gesundheitsschädlich diese tatsächlich sind.
Den wenigsten Touristen ist bekannt, dass das Einführen von Lebensmitteln über Staatsgrenzen hinweg meist verboten ist. Bei Stichproben gefundene Lebensmittel werden sofort vernichtet, weshalb das Ausmaß der tatsächlichen Keimbelastung nur selten untersucht wird. Die Ergebnisse der neuen mikrobiellen Untersuchungen sollen deshalb in einer europaweiten Datenbank abgespeichert werden und dadurch eine zukünftige Bewertung von Lebensmittelrisiken erleichtern. Die Kommunikation mit Risikomanagementbehörden in neuen EU-Mitgliedsstaaten und in Ländern mit EU-Beitrittskandidatenstatus gehört ebenfalls zu den Aufgaben des Projekts.
Wie wichtig eine bessere Zusammenarbeit ist, zeige sich laut dem Informationsdienst der Europäischen Union an der „EHEC-Krise“ im letzten Jahr: Eine Lieferung Bockshornkleesamen aus Ägypten sorgte für Krankheits- und Todesfälle im kilometerweit entfernten Deutschland und anderen europäischen Staaten.
Berlin - 21.03.2012, 15:45 Uhr