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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Masern-Impflücken vor Kita-Start schließen
Die steigende Betreuungsquote von Kindern in Tageseinrichtungen erfordert nach Einschätzung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung dringend einen besseren Impfschutz. Besonders wichtig sei die Schutzimpfung gegen Masern angesichts der stark angestiegenen Zahl von bundesweit 1.276 Fällen, die in diesem Jahr registriert wurden, betonte BZgA-Direktorin Elisabeth Pott und mahnte zur Eile.
An diesem Donnerstag tritt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auch für Ein- und Zweijährige in Kraft, dann werden noch mehr Kinder in den Kitas erwartet. Die Gefahr von Masern werde noch zu häufig unterschätzt. „Weil sich bei fehlendem Impfschutz Infektionskrankheiten wie die Masern gerade in solchen Gemeinschaftseinrichtungen schnell ausbreiten können, sollten mögliche Impflücken schnellstens geschlossen werden“, empfahl Pott. Durch rechtzeitiges Impfen könnten Ausbrüche verhindert und die Masern sogar ausgerottet werden.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO strebt die Ausrottung der Krankheit für Europa bis 2015 an. Deshalb sollen mindestens 95 Prozent der Kinder zwei Impfungen erhalten – möglichst beide vor ihrem zweiten Geburtstag. Einer BZgA-Studie zufolge halten 38 Prozent der Eltern Masern für harmlos. Tatsächlich können aber auch Jahre nach einer Infektion noch schwerwiegende Folgeerkrankungen auftreten. Gerade bei den Zweijährigen gebe es Impflücken: Rund 88,5 Prozent von ihnen erhielten die erste und nur noch 60 Prozent auch die zweite Masern-Impfung.
In Deutschland will Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) das Ziel, die Masern auszurotten, bis 2015 erreichen. „Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber wir können es mit allen Anstrengungen erreichen“, sagt Bahr vergangene Woche in einem Interview für den YouTube-Kanal der Bundesregierung. Dafür müsse die Impfquote bei kleinen Kindern erhöht werden, etwa beim Kita-Besuch. Daraufhin könne man Eltern gezielt beraten. Auch eine Pflicht zur Masern-Impfung will der Minister nicht ausschließen. Vorher sollten aber, so Bahr, alle Anstrengungen unternommen werden, um auf die Impfpflicht verzichten zu können.
Köln/Berlin - 29.07.2013, 15:42 Uhr