Rezeptdaten

Vogler: Keine Geschäfte mit Patientendaten

Berlin - 28.08.2013, 11:40 Uhr


Die stellvertretende Vorsitze des Gesundheitsausschusses im Deutschen Bundestag, Kathrin Vogler, hat eine bessere Sicherung der Rezeptdaten gefordert und notfalls mit gesetzlichen Verboten zur Weiterverarbeitung gedroht. Jede Weitergabe von Patientendaten erschüttere das Vertrauen.

„Wann und wie lange Patienten krank sind und welche Medikamente sie einnehmen, das sind äußerst sensible Daten, die unbedingt geschützt werden müssen. Jedwede Weitergabe von Patientendaten an die Pharmaindustrie erschüttert das Vertrauen der Patienten tief. Wer Geschäfte mit diesen Daten macht, sollte sofort die Lizenz entzogen bekommen", so Kathrin Vogler, Gesundheitspolitikerin der Fraktion Die Linke.

Die Weitergabe der Daten an die Industrie in nur unzureichend verschlüsselter Form müsse sofort gestoppt werden. Vogler: „Wenn die Apotheker-Abrechnungszentren einiger Bundesländer noch nicht einsehen, dass dies ethisch verwerflich ist, müssen sie per Gerichtsbeschluss oder mit einem neuen Gesetz dazu gezwungen werden.“

Bundesregierung, Apotheker- und Ärzteschaft sowie die Krankenkassen seien nun gefordert, gemeinsam und zügig aufzuklären, ob auch von anderen Abrechnungsstellen Daten in ähnlicher Form weitergegeben und verkauft werden. Ob nur die Kontrollmechanismen verschärft werden müssten oder möglicherweise Gesetzesänderungen notwendig seien, müsse „schleunigst“ analysiert werden.

Dieser „Skandal“ zeige erneut: „Für die Sicherheit von Patientendaten kann nicht genug getan werden. Der Vorgang stellt ein weiteres Argument gegen die elektronische Gesundheitskarte dar. Zurzeit kann die e-Card zwar nichts Neues gegenüber der alten Versichertenkarte. Aber zukünftig sollen mittels der e-Card sämtliche Patientendaten auf zentralen Servern gespeichert werden. An die Daten von Millionen Versicherten könnte dann jeder gute Hacker gelangen", so Vogler.


Lothar Klein