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Hessen
Impfen nur auf Rechnung?
Ärzte und Kassen liegen in Hessen im Clinch: Die bisherige Impfvereinbarung läuft zum Ende des Jahres aus, eine neue muss verhandelt werden – doch in puncto Vergütung werden sich die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV) und die Verbände der Kranken- und Ersatzkassen (mit Ausnahme der AOK) nicht einig. Am Dienstag hat der Vorstand der KV die Verhandlungen für gescheitert erklärt. Patienten müssen sich darauf einstellen, ab Januar nur auf Rechnung geimpft zu werden.
Vertraglich lief die hessische Impfvereinbarung bereits zum 31. März 2013 aus, nachdem vdek, BKK-Landesverband, IKK Classic, SVLFG, Knappschaft des Verlustquotenvertrages/Impfen sie gekündigt hatten. In weiteren Etappen wurde sie bis zum 31. Dezember 2013 verlängert. Die Vorstellungen der künftigen Vergütung gehen aber auseinander: „Das Angebot der Kassenseite war für die KV Hessen inakzeptabel“, heißt es bei der KV. Die Kassen hätten für die ärztliche Leistung nur eine „symbolische“ Steigerung von 50 Cent vorgesehen – bei vier Impfungen, die ohnehin fast nicht mehr benötigt würden bzw. in Mehrfachimpfungen aufgehen (Diphtherie, Hepatitis B, die 2-fach-Impfung gegen Diphtherie und Tetanus sowie die 3-fach-Impfung gegen Diphtherie, Tetanus und Polio).
Sollten Kassen und Ärzte sich nicht einigen, wird ab dem 1. Januar 2014 hessenweit ein vertragsloser Zustand für die Durchführung von Impfungen bestehen. Ärzte würden für ihre Impfleistung damit nicht mehr von den Kassen entlohnt, weshalb sie diese Patienten nur auf Rechnung impfen und für den Impfstoff ein Privatrezept ausstellen würden. Diese müssten Rechnung und Rezept anschließend bei ihrer Krankenkasse einreichen, um die Kosten für Impfung und Impfstoff erstattet zu bekommen. Für die Kassen ein spürbarer Mehraufwand – weshalb die Ärzteseite hofft, dass die Kassenverbände doch noch Entgegenkommen zeigen. Gesprächsbereitschaft gibt es aufseiten der Ärzte jedenfalls.
Berlin - 27.11.2013, 17:52 Uhr