Studie des Helmholtz Zentrums

Senioren schlucken zu viele NEM

Berlin - 06.12.2013, 10:56 Uhr


Viele ältere Menschen nehmen zu viele Nahrungsergänzungsmittel (NEM) zu sich. Laut einer Studie des Helmholtz Zentrums München nehmen 54 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer über 64 Jahre ergänzende Vitamine, Mineralstoffe oder sonstige Zusatzstoffe in Form von Supplementen ein. Dabei werden die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit angegebenen tolerierbaren Tageshöchstmengen dem Forschungszentrum zufolge häufig überschritten.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie häufig ältere Menschen ergänzende Nährstoffe zu sich nehmen und welche Inhaltstoffe dabei in welchen Dosen zugeführt werden. Grundlage der analysierten Daten ist laut einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums die KORA-Age Studie, die den Zusammenhang zwischen Lebensstilfaktoren und dem Gesundheitszustand von Personen im Alter von 65 Jahren oder älter im Raum Augsburg untersucht.

Frauen nehmen meist Magnesium und Vitamin D als Supplemente zu sich, bei den Männern sind es Magnesium und Vitamin E. Beide Geschlechter überschreiten häufig die empfohlenen Tageshöchstmengen. So waren etwa die regelmäßig eingenommenen Magnesiummengen bei 20 Prozent der weiblichen bzw. 33 Prozent der männlichen Teilnehmer zu hoch. Vitamin D wiederum, dessen Supplementation in dieser Altersgruppe wegen seiner Wirkung auf den Knochenstoffwechsel häufig empfohlen wird, wird insgesamt eher selten eingenommen.

Eine der an der Studie beteiligten Wissenschaftler, Dr. Annette Peters, verweist darauf, dass für Europa aktuelle und bevölkerungsbasierte Daten zur Einnahme von Supplementen bei älteren Menschen weitgehend fehlten. Dabei sei diese Bevölkerungsgruppe wegen der altersbedingten Nährstoffdefizite von besonderem Interesse. Die Ergebnisse seien daher wichtig, um sinnvolle Empfehlungen zur Nahrungsergänzung im Alter abgeben zu können.


Juliane Ziegler