PGEU-Treffen in Österreich

Engpässe – Fälschungen – Medikationsmanagement

Berlin - 28.01.2014, 09:49 Uhr


Bei einer Tagung der Pharmaceutical Group of the European Union (PGEU) wollen die Spitzenvertreter der europäischen Apothekerschaft insbesondere die drei Themen Lieferengpässe, Arzneimittelfälschungen und Medikationsmanagement diskutieren. Bei dem Treffen in Wien werde es um „die großen internationalen Problemfelder der Pharmazie“ gehen, kündigt die Österreichische Apothekerkammer an.

Arzneimittellieferengpässe in den Apotheken gehören europaweit bereits zum Alltag. Apotheker setzten indes alles daran, dass sich Lieferengpässe nicht zu Versorgungsengpässen ausdehnten, erklärt die Kammer – indem für den Kunden gleichwertige Präparate gesucht oder Rezepturen hergestellt würden. „Lieferengpässe sind jedoch nicht als bloßes logistisches Problem abzutun, denn jede Umstellung eines Präparats erfordert eine intensive Aufklärung und Beratung des Kunden“, betont der Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Max Wellan.

Ein weiteres Thema ist das Problem gefälschter Arzneimittel. Leider steige auch in Europa inzwischen das Risiko, dass Arzneimittelfälschungen in die legale Vertriebskette eindringen könnten, warnt PGEU-Generalsekretär John Chave. „Um weiterhin die hohe Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten, müssen dringend Maßnahmen ergriffen werden.“ Außerdem soll es um Medikationsmanagement gehen: Apotheker beschäftigten sich europaweit mit Modellen zu einer intensiveren und nachhaltigeren Betreuung der Kunden und Patienten, so die Kammer. Dadurch werde die Therapietreue erhöht und Wechsel- und Nebenwirkungen möglichst verhindert.

Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer und Leiter der österreichischen Delegation, verweist indes auf die Bedeutung der PGEU: Europäische Apothekenvertreter arbeiteten hier eng zusammen, um innerhalb der EU ein möglichst hohes Maß an Patientenorientierung und Arzneimittelsicherheit garantieren zu können. „Für uns ist die PGEU ein wichtiger Partner, um unseren Anliegen innerhalb Europas Gehör zu verschaffen, wie zum Beispiel der praktikablen Umsetzung der Arzneimittelfälschungs-Richtlinie, der Erweiterung der Kompetenzen der Apotheker oder jüngst auch der europäischen Tabak-Richtlinie.“


Juliane Ziegler