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Weltkrebstag
vfa: Forschung ermöglicht Therapiefortschritt
Jahr für Jahr werden durch neue Forschungsergebnisse Therapien für Krebspatienten verbessert – auch dank neuer Medikamente. Darauf weist Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des Verbands forschender Arzneimittelhersteller (vfa), anlässlich des heutigen Weltkrebstages hin. Sie betont: „Ein Drittel der Forschungsaufwendungen der Pharmaindustrie gelten allein diesem Krankheitsgebiet!“
Der vfa verweist darauf, dass in diesem Jahr bereits zwei Arzneimittel gegen Brust- und Prostatakrebs auf den Markt kamen, Medikamente gegen Schilddrüsen-, Eierstock- und Schwarzen Hautkrebs, chronische lymphatische Leukämie (CLL) sowie die mit Lymphknoten-Tumoren einhergehende Krankheit Morbus Castleman könnten folgen. Drei der kommenden Medikamente sind dabei für den Einsatz im Sinne der Personalisierten Medizin gedacht: Ein Test, der dem Patienten vor der Verordnung Auskunft darüber gibt, welches Mittel in diesem konkreten Fall wirksam und verträglich sein dürfte. „Gerade Krebspatienten wollen schnell Gewissheit haben, ob sie eine wirksame Behandlung bekommen“, erklärt Fischer.
Die vfa-Hauptgeschäftsführerin verweist außerdem darauf, dass der Nutzen von Forschungsergebnissen – auch zu Krebsmedikamenten – nicht allein daran gemessen werden sollten, inwieweit die Mittel lebensverlängernd wirken. Für die Patienten könne es ebenso wichtig sein, dass das Fortschreiten ihrer Erkrankung hinausgezögert und Begleitsymptome wie Knochenschmerzen vermindert werden. Ihr Appell daher: „Auch das muss folglich bei der frühen Nutzenbewertung berücksichtigt werden.“
Kathrin Vogler (Linke), Sprecherin für Arzneimittelpolitik und Patientenrechte, fordert in diesem Zusammenhang ein öffentlich einsehbares Register für alle Medikamentenstudien – europaweit und schon vor Beginn. „Obwohl in den vergangenen Jahrzehnten eine ganze Reihe neuer Krebstherapien auf den Markt gekommen ist, ist bei vielen noch nicht geklärt, ob der konkrete Nutzen für die Patientinnen und Patienten größer ist als die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch die oft schweren Nebenwirkungen“, so Vogler. Mit einem Register gäbe es „endlich eine Grundlage für die Bewertung von Therapieoptionen“.
Auch klinische Krebsregister hält ihre Fraktion für sinnvoll, um nachverfolgen zu können, wie es den Betroffenen im weiteren Lebensverlauf mit und nach einer Erkrankung geht, und um Erkenntnisse für eine bessere Versorgung zu erhalten. Vogler: „Wir bestehen jedoch darauf, dass solche Register Gemeingut sein müssen. Keineswegs dürfen Patientendaten an Unternehmen verkauft werden. Alles, was aus öffentlichen Mitteln finanziert wird, muss auch der Öffentlichkeit gehören, und sensible persönliche Daten müssen absolut geschützt werden.“
Berlin - 04.02.2014, 09:32 Uhr