Streit um Rahmentarifvertrag

ADEXA: „ADA als Tarifpartei handlungsunfähig“

Berlin - 14.05.2014, 14:45 Uhr


Die Apothekengewerkschaft ADEXA hat im Tarifstreit um den Abschluss eines neuen Bundesrahmentarifvertrages dem Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) vorgeworfen, „handlungsunfähig oder -unwillig“ zu sein. Die Arbeitgeber deuteten zwar Gesprächsbereitschaft an, lehnten aber gleichzeitig echte Verhandlungen ab. „Sie bewegen sich keinen Zentimeter“, so ADEXA.

„Der ADA wird seiner Rolle als Verhandlungspartei nicht gerecht und verschleppt seit Monaten den längst fälligen Abschluss!“, so die ADEXA-Vorsitzenden Barbara Neusetzer und Tanja Kratt. „Wenn Sie mit uns reden wollen, rufen Sie uns gerne an. Wenn Sie mit uns wirklich fair verhandeln wollen, nennen Sie einen Termin“, so Neusetzer weiter. ADEXA sei immer bereit gewesen, sich auch für die Belange der Apothekenhonorierung gegenüber den Politikern einzusetzen. „Der ADA setzt diese Unterstützung jetzt aufs Spiel“, so Neusetzer und Kratt. „Gutsherrenartig“ die eigenen Interessen durchzusetzen oder auszusitzen, führe mit Sicherheit nicht zum Ziel.

Gestern hatte der ADA zwar auf Einladung von ADEXA Gesprächsbereitschaft angekündigt, zugleich aber Verhandlungen über den zentralen Konfliktpunkt einer besseren Bezahlung im Nacht- und Notdienst kategorisch ausgeschlossen. Die ADEXA-Vorsitzenden warfen dem Arbeitgeberverband vor, den seit Monaten längst fälligen Abschluss zu verschleppen. Es gehe nicht nur um die Notdienstvergütung, sondern auch um andere Verhandlungsinhalte, die seither auf Eis lägen. Von überzogenen Forderungen könne im Übrigen nicht die Rede sein, denn es liege in der Natur von Verhandlungen, dass Tarifparteien ihre Forderungen auf hohem Niveau formulierten.

Die Taktik der Arbeitgeber sei mehr als durchsichtig, so ADEXA. Ziel sei, die Rahmenverhandlungen bis zum nächsten Jahr hinauszuzögern. Da dann wiederum Gehaltsverhandlungen anstünden, rechne sich der ADA für 2015 eine vermeintlich bessere Verhandlungsposition aus. „Diese Haltung ist nicht nur bedauerlich, sondern auch bedenklich, denn zu einem erfolgreichen Apothekenbetrieb gehören im Wesentlichen die MitarbeiterInnen. Eine Missachtung ihrer Belange führt unweigerlich zu Problemen“, warnt ADEXA.


Lothar Klein


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