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Kardiovaskuläre Risiken
PRAC prüft Ibuprofen
Hohe Dosierungen von Ibuprofen – über einen längeren Zeitraum eingenommen – stehen im Verdacht, das kardiovaskuläre Risiko zu erhöhen. Das Pharmacovigilance and Risk Assessment Committee (PRAC) der EMA hat daher ein Review-Verfahren eingeleitet.
Selektive COX-2-Hemmer wie Rofecoxib können bei Daueranwendung das kardiovaskuläre Risiko erhöhen. Auch die Langzeitanwendung hoher Dosierungen von Diclofenac geht mit einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko einher. Gleiches könnte auch für eine hochdosierte Ibuprofen-Dauertherapie (2400 mg/Tag) gelten. Das legt zumindest eine 2013 im Lancet veröffentlichte Metaanalyse von randomisierten Studien nahe.
Die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft hatte als Reaktion auf diese Analyse festgehalten, dass die Situation für Ibuprofen nicht eindeutig sei. Sie verwies in ihrer Stellungnahme auf das Problem der Interaktion mit Acetylsalicylsäure. Acetylsalicylsäure wird in niedriger Konzentration zur Kardioprotektion eingesetzt. Die kardioprotektive Wirkung kann durch die gleichzeitige Gabe von Ibuprofen aufgehoben werden, ein erhöhtes Risiko Herzinfarktrisiko wäre die Folge. Deshalb wird auch das Interaktionsproblem Ibuprofen – Acetylsalicylsäure Gegenstand des PRAC-Reviews sein.
In der EMA-Pressemitteilung zum Review-Verfahren wird betont, dass Ibuprofen überwiegend in niedrigerer Dosierung und für einen kurzen Zeitraum zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen eingenommen wird. Hier sei nicht von einem erhöhten kardiovaskulären Risiko auszugehen. Ebenfalls von dem Verdacht ausgenommen sind topische Ibuprofen-haltige Zubereitungen wie Cremes und Gele.
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Stuttgart - 16.06.2014, 12:14 Uhr