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Berlin - Weder GKV-Spitzenverband noch DAV können nähere Angaben zum tatsächlichen Umfang von Retaxationen der Krankenkassen machen – und die einzelnen Kassen verweigern die Aussage. Wir wollten daher von Ihnen wissen, welches Ausmaß Retaxationen in Ihrer Apotheke haben. Die Auswertung der Umfrage zeigt: Den größten Ärger macht der Aufwand, den Retaxationen mit sich bringen.
An unserer Umfrage nahmen 194 Personen teil. Von ihnen findet der größte Teil (39,18 % bzw. 76 Stimmen), dass – gleichwohl es nur einige Retaxationen pro Monat sind – der Aufwand, den die einzelne Apotheke damit hat, von der Rezeptprüfung über die Bearbeitung bis zu Widersprüchen, einfach enorm ist. 53 Teilnehmer (27,32 %) gaben an, dass das Ausmaß der Retaxationen sehr von den einzelnen Kassen abhängt: Es gebe Kassen, bei denen man das Gefühl habe, Retaxationen seien Teil des Geschäftsmodells, andere wiederum retaxierten nur sehr vereinzelt.
DAK-Chef Herbert Rebscher hatte im DAZ-Interview erklärt, dass seine Kasse durchschnittlich 0,02 Prozent der Rezepte beanstande und dabei 0,13 Prozent der gesamten Abrechnungssumme retaxiere. Neun Teilnehmer der Umfrage (4,64 %) gaben an, dass bei ihnen Rezepte nur im Promillebereich betroffen sind. Auch wenn Retaxationen bei „teuren“ Rezepten mal wehtun könnten, bewegten sich die Summen in einem sehr niedrigen Rahmen. 13 Teilnehmer bzw. 6,7 Prozent bekommen nach eigenen Angaben so gut wie keine Retaxationen.
32 Teilnehmer (16,49 %) sind jedoch überzeugt, dass es deutlich mehr als die von Rebscher angeführten 0,02 Prozent sind. Sie halten Retaxationen für ein relevantes Problem, das viel Geld und Zeit kostet. Einige Apotheken haben sich wiederum auf die Situation eingestellt: Nachdem die Rezeptkontrolle neu organisiert wurde und das ganze Team verstärkt auf die Formalien achte, seien die Retaxationen in der eigenen Apotheke stark zurückgegangen, erklärten elf Teilnehmer (5,67 %).
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