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Betriebswirtschaftlicher Aspekt
Was kostet das Medikationsmanagement?
Berlin – Ein flächendeckendes Medikationsmanagement könnte die Apotheken bundesweit zwischen 37 Millionen und 4,9 Milliarden Euro kosten – und damit im Extremfall die jährlichen GKV-Ausgaben für Apotheken übersteigen. Diese Rechnung machte Dr. Frank Diener, Generalbevollmächtigter der Treuhand Hannover, beim 36. Pharmaziekongress am Freitag in Berlin auf. Entscheidend sei, wie häufig Patienten in die Apotheke kämen und wie lange das Medikationsmanagement jeweils dauere.
Diener warf einen betriebswirtschaftlichen Blick auf das Medikationsmanagement: Losgelöst von der fachlichen Ausgestaltung und der Frage, wie die Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker funktionieren soll, ging er der Frage nach, was die Pläne betriebswirtschaftlich für die Apotheke bedeuten. Für seine Rechnung unterstellte er Gehaltskosten von 40 Euro pro Stunde für einen Approbierten (was allerdings deutlich im übertariflichen Bereich wäre). Zudem ging er davon aus, dass ein Medikationsmanagement bei sieben Millionen Patienten durchgeführt werden soll, die mehr als fünf Arzneimittel in der Dauermedikation einnehmen.
„Diese Menschen können entweder selten oder häufig in die Apotheke kommen“, erklärte er. Je nach Häufigkeit und Dauer kommt Diener rechnerisch auf folgende Zahlen: Wenn jemand selten kommt und das Gespräch sehr schnell geht, entstehen pro Jahr bundesweit Gesamtkosten von 37 Millionen Euro. Runtergerechnet auf die einzelne Apotheke wären das 1.800 Euro. „Das wären noch überschaubare Kosten“, so Diener. Kämen die Patienten aber häufig und das Gespräch dauerte lange, steige dieser Geldbetrag auf 4,9 Milliarden Euro bundesweit bzw. 240.000 Euro pro Apotheke.
Diener-Rechnung über Jahreskosten für Medikationsmanagement:
Dauer\Häufigkeit | 1 x pro Quartal | 1 x pro Woche |
2 Minuten |
37 Mio. Euro bundesweit 1.800 Euro pro Apotheke |
485 Mio. Euro bundesweit 24.000 Euro pro Apotheke |
20 Minuten |
373 Mio. Euro bundesweit 18.000 Euro pro Apotheke |
4,9 Mrd. Euro bundesweit 240.000 Euro pro Apotheke |
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